Der 51. Staat (Vore-Story vom Lindwurm)

Moderator: Pegadygor

Der 51. Staat (Vore-Story vom Lindwurm)

Postby Lindwurm » Sat Mar 03, 2018 10:20 am

Hallo. Ich versorge euch mal wieder mit Lesestoff. Diesmal eine sehr lange Story von mir. Viel Spaß beim Lesen.

Der51.Staat.pdf
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Der 51. Staat
Eine Vore-Story vom Lindwurm

Spoiler: show
Starring:
Svarko der Drache
Raimund der Mensch (Prey)
Thoraldur der Drache (Pred)
Shevan der Drache (Pred)
Argentum der Drache (Pred)
Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika
Ein Berater des Präsidenten
Terakona die Drachin (Pred)
Zahlreiche Menschen, die alle gefressen werden


Inhalt:

Argentum zertritt ein paar Polizisten (Stomping)
Thoraldur frisst Raimund (Softvore + Digestion)
Argentum frisst zahlreiche Menschen
Shevan frisst 1 Mensch (Softvore)
Terakona frisst 7 Menschen (Softvore)
Terakona frisst 4 Menschen (Softvore)
Argentum frisst 2 Menschen (Softvore)
Argentum frisst 2 weitere Menschen (Softvore)
Thoraldur frisst Joggerin (Softvore)
Shevan frisst ca. 9 Menschen (Softvore)
Terakona frisst 1 Mensch (Softvore)
Digestion
Scat


Mittwoch, 23. April, 20:00 Uhr, an einem geheimen Versammlungsort der Drachen.

Die Spannung war beinahe fühlbar, als Svarko vor die versammelte Menge der Drachen trat.
„Verehrte Drachen und Drachenfreunde. Ihr fragt euch sicherlich, warum ich dieses Treffen heute einberufen habe. Der Grund ist, dass es an der Zeit ist, uns zu wehren! Wehren gegen dieses widerliche Volk der Zweibeiner. Diese Menschen werden immer mehr zu einem Ärgernis und zu einer Plage für alle Drachen. Sie verfolgen uns, sie greifen uns an, manche versuchen sogar uns zu töten. Und was noch viel schlimmer ist, sie nehmen uns unseren Lebensraum. Einen Lebensraum, der schon uns gehört hatte, bevor auch nur ein primitiver Affe diesen Planeten bewohnt hat. Sie bauen überall ihre Städte auf und zerschneiden mit ihren Straßen für ihre stinkenden, fahrenden Blechkisten unser Land und unser Revier. Das muss aufhören, sage ich! Wir als Drachen gehören einem ehrenhaften Volk großer Jäger an. Wir können uns von den Menschen nicht mehr alles bieten lassen.

Aber wie soll man sich gegen Millionen von diesen Zweibeinern wehren? Das geht nur, wenn wir ebenfalls zusammenhalten und gemeinsam den Kampf gegen die Menschen aufnehmen. Das Ziel sollte sein, unser Land wieder zu dem zu machen, was es vor der Ankunft der Zweibeiner gewesen war: Wildnis. Denn nur in einer Wildnis können wir Drachen auf Dauer überleben. Ich bin es jedenfalls leid, mich Tag und Nacht in Höhlen verstecken zu müssen, bloß damit die Menschen nichts von unserer Gegenwart erfahren. Drachen sollten nicht im Verborgenen leben. Wir sind die wahren Herrscher dieses Landes. Und wir müssen den Menschen klar machen, dass sie hier nur Gäste sind. Es wird Zeit, ihnen eine unvergessliche Lektion zu erteilen.“
Viele der anwesenden Drachen stimmten dem zu. Sie alle kannten diese Probleme nur zu gut. Und Svarko hatte genau das angesprochen, was sie hören wollten. Svarko war immer derjenige, der den Ton angab. Er konnte besser als jeder andere Drache Reden halten. Er war sehr intelligent und fand fast immer genau die richtigen Worte. Egal bei welcher Gelegenheit. Das war seine größte Stärke. Sonst war Svarko nicht so beeindruckend. Er war ein mittelgroßer Drache mit komplett schwarzen Schuppen und gelben Augen. Er war weder besonders stark, noch hatte er jemals etwas Besonderes geleistet. Doch wenn er vor einer versammelten Menge eine Rede halten musste, dann wuchs er über sich hinaus. Dann war er in seinem Element. Und er war immer sehr überzeugend. Auch diesmal hatte es kaum eine Minute gedauert, bis er nicht nur die volle Aufmerksamkeit, sondern auch die volle Zustimmung der Drachenversammlung hatte.

„Ich habe eine genaue Vorstellung davon, wie unsere Warnung an die Menschheit am Effektivsten sein könnte. Wir müssen die Menschheit genau dort treffen, wo es ihnen am meisten Weh tut. Wir müssen eine von den großen Menschenstädten zerstören und sie wieder in das verwandeln, was sie früher einmal war. Da ein solcher Plan für einen einzelnen Drachen ein paar Nummern zu groß ist, müssen wir uns vereinigen und gemeinsam an der Ausführung unseres Ziels arbeiten. Insbesondere diejenigen von uns, die über magische Fähigkeiten verfügen, können sich als sehr nützlich erweisen. Aber auch alle anderen Drachen, die uns helfen wollen, sind herzlich willkommen. Der Tag der Abrechnung ist nicht mehr fern. Wir werden die Menschenstadt übernehmen und zu unserem Eigentum und zu unserem Revier machen. So war es früher und so soll es wieder werden und wenn wir Erfolg haben, dann wird es auch für immer so bleiben“, fuhr Svarko fort.

„An welche Menschenstadt hast du denn gedacht, Svarko?“, fragte einer der Anwesenden.
„Die Menschen nennen diese Stadt New York City. Wir werden die Stadt in Besitz nehmen. Die Menschen können sich dann entweder uns anschließen oder fliehen. Aber ich denke, sie sind so dumm, wie ich es erwarte und werden versuchen gegen uns zu kämpfen. Und dann müssen wir hart zurückschlagen. Hier wäre eine falsche Rücksichtnahme vollkommen fehl am Platze. Die Zukunft aller Drachen könnte von unserem Kampf gegen die Menschen abhängen. Wir Drachen haben schon viel zu lange tatenlos zugesehen, wie die Menschen uns unser Land gestohlen und zerstört haben. Das muss ein Ende haben und es wird ein Ende haben. Die Zeit der Rache ist nah. Schon in wenigen Tagen ist es soweit. Wenn wir siegreich sind, wird ein neues Zeitalter anbrechen.“

Montag, 28. April, 12:00 Uhr, in einem Flugzeug von Frankfurt am Main Richtung New York City

Raimund war bester Laune. Endlich war er unterwegs. Erst vor wenigen Wochen hatte er bei einem Preisausschreiben eine kostenlose Reise nach New York gewonnen. Und heute war endlich der Tag der Anreise gekommen. Raimund kam zum ersten Mal nach New York. Obwohl Raimund sehr häufig verreiste und auch schon in zahlreichen Ländern auf fast allen Kontinenten gewesen war, hatte ihn sein Weg bisher noch nie nach New York geführt.

Raimund freute sich auf diese Stadt. In New York hatte er alle Möglichkeiten zum Shoppen. Und nicht nur dafür. Es gab auch jede Menge zu sehen. Er konnte sich schon jetzt kaum entscheiden, wo er in New York zuerst hingehen wollte. Es gab unzählige Möglichkeiten und er konnte sich kaum entscheiden. Doch noch war er nicht am Ziel. Im Moment saß er noch immer im Flugzeug und er fieberte schon die Landung herbei.

Raimund schaute aus dem Fenster. Doch es war nicht viel zu erkennen. Unter sich sah er nur Wasser. Es dauerte wohl noch etwas, bis zur Landung.

Raimund freute sich auf die Stadt. New York war so etwas, wie das Leuchtfeuer der Konsumwelt und des Kapitalismus. Auf jeden Fall bestens dazu geeignet, um viel Geld auszugeben. Schon seit ein paar Monaten hatte Raimund extra für diesen Urlaub gespart. Hoffentlich war wenigstens gutes Wetter, dachte sich Raimund und er gähnte. In Flugzeugen wurde er aus irgendeinem Grund immer müde. Erst neulich, während seinem letzten größeren Flug war er schon kurz nach dem Start eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als eine Lautsprecherdurchsage die Landung angekündigt hatte. So etwas, wie Flugangst kannte er nicht. Er war immer die Ruhe selbst. Zumindest in Flugzeugen. Und während des Fluges zu schlafen war sehr gut. Dann war er wenigstens munter, sobald er am Ziel ankam.

Lächelnd machte er es sich bequem. Erste Klasse zu reisen war angenehm. Besonders, wenn man es nicht mal selbst bezahlen musste. Raimund schloss die Augen und schlief kurz ein. Doch schon wenig später wurde er durch eine Borddurchsage aufgeschreckt. „Meine Damen und Herren, bitte legen Sie die Sicherheitsgurte an. Wir landen in wenigen Minuten in New York City.“
„Na also. Wird auch langsam Zeit“, murmelte Raimund und gähnte.

Montag, 28. April, 16:00 Uhr, John F. Kennedy International Airport, New York City

Endlich am Ziel, dachte sich Raimund, als er endlich sein Gepäck entgegen genommen und sich durch zahlreiche Kontrollen gequält hatte. Sein Hotel befand sich mitten in Manhatten. Der Flughafen jedoch lag im Süden von Queens. Das bedeutete, dass Raimund, um zu seinem Hotel zu kommen, fast die ganze Stadt durchqueren musste. Kurz überlegte er, sich ein Auto zu mieten. Dazu gab es hier am Flugplatz mehr als genug Möglichkeiten. Doch Raimund hatte nicht die geringste Lust mit einem Auto die nächsten Stunden in endlosen Staus stehen zu müssen. New York hatte über acht Millionen Einwohner und in seinem Reiseführer stand, dass es fast ebenso viele Autos gab. Und an einem gewöhnlichen Montag Nachmittag waren bestimmt mindestens ein Drittel auch unterwegs. Nein. Darauf hatte Raimund heute keine Lust. Besonders, weil er sich noch nicht auskannte und sich unter Garantie sicher auch noch verfahren würde.

Doch ein Taxi war ihm bei einer so weiten Strecke auch wieder zu teuer und das Taxi würde vermutlich genauso im Stau stehen. Da war die U-Bahn wohl die beste Möglichkeit. Sein Hotel lag ganz in der Nähe einer Haltestelle. Und mit der U-Bahn würde er die Strecke sicher deutlich schneller schaffen.
Falls ich ein Auto brauche, kann ich mir sicher immer noch eines besorgen, dachte sich Raimund.
Bis zur U-Bahn-Haltestelle war es nicht weit und Raimund stieg gleich in eine der ersten U-Bahnen ein.

Montag, 28. April, 17:30 Uhr, In einem Hotel in Manhatten, New York City

Wenig später traf Raimund in seinem Hotel mitten im Herzen von Manhatten ein. Schon jetzt konnte er es kaum erwarten, sich die Stadt genauer anzuschauen.

Doch vorher checkte er erst mal in seinem Hotel ein und schaute sich seine Unterkunft an. Hier würde er es sicher ein paar Tage aushalten, dachte sich Raimund. Und die besten Einkaufsmöglichkeiten hatte er quasi direkt vor der Tür.
An diesem Abend schlenderte Raimund ohne bestimmtes Ziel durch das hell beleuchtete Manhatten. Hier gab es wirklich alle Möglichkeiten, auch abends noch einmal auszugehen. Und das nutzte Raimund natürlich auch aus. Es schien tatsächlich zu stimmen, dass die Stadt New York niemals schlief. Es war schon fast zwei Uhr morgens, als er endlich wieder in seinem Hotelzimmer ankam und nun doch ziemlich müde ins Bett fiel. Nichts in dieser Stadt schien auf ein drohendes Unheil hinzudeuten. Alles ging seinen gewohnten Gang. Doch wie hätten die Menschen auch ahnen sollen, was schon bald mit ihrer Stadt passieren würde.

Dienstag, 29. April, 09:30 Uhr, In einem Hotel in Manhatten, New York City

Am nächsten Morgen erhob sich Raimund bestens gelaunt aus seinem Bett. Nach einer kurzen Dusche trank er noch einen Kaffee und machte sich kurz darauf auf den Weg. Heute wollte sich Raimund einfach nur die Stadt bei Tageslicht ansehen. Und er wollte auch endlich die New Yorker Einkaufsmeilen kennen lernen.

Das Wetter war jedenfalls schon mal sehr gut. Die Morgensonne strahlte von einem fast wolkenlosen Himmel. Und mit 15° Celsius war es auch nicht zu kalt, auch wenn Raimund es gerne noch etwas wärmer gehabt hätte. Aber es war warm genug, um nicht zu frieren. Raimund verließ schon am Vormittag das Hotel. Ein sehr interessanter und schöner Tag stand ihm bevor. Natürlich konnte auch Raimund nicht ahnen, was für finstere Pläne eine Gruppe von Drachen mit dieser Stadt hatte.

Dienstag, 29. April, 10:00 Uhr, an einem geheimen Versammlungsort der Drachen.

Erneut stellte sich Svarko in Rednerpose. Es hatten sich viel mehr Drachen freiwillig gemeldet, als er vorhergesehen hatte. Umso besser, dachte er sich. Je mehr wir sind, desto besser.
„Ich freue mich, dass so viele von euch sich unserer Sache angeschlossen haben. Heute sind wir hier, damit ich euch den genauen Ablauf unseres Angriffs auf diese Menschenstadt mitteilen kann. Unsere Rache an den Menschen wird morgen bei Sonnenaufgang beginnen.“

„Was dürfen wir mit den Menschen machen? Es ist unmöglich, sie alle zu töten“, fragte Thoraldur, einer der anwesenden Drachen. Er war ein überwiegend dunkelroter Drache. Nur sein Kopf und seine Füße waren schwarz. Er war sicher nicht der Größte und auch nicht der Stärkste der anwesenden Drachen, doch dafür war er sehr flink und beweglich. Für gewöhnlich bestand sein bevorzugter Lebensraum aus tropischen Wäldern. In einer großen Menschenstadt fühlte er sich nicht gerade heimisch. Doch er hatte sich, wie viele andere Drachen freiwillig gemeldet, weil ihm die Vorstellung gefiel, eine Menschenstadt wieder zu einem natürlichen Lebensraum zu machen.

„Es ist auch nicht unser Ziel, die Menschen zu töten. Wir werden nur die Stadt übernehmen und nach Möglichkeit zerstören. Die Menschen können sich uns entweder anschließen, oder flüchten. Diejenigen, die flüchten, die lassen wir in Ruhe. Sollte sich jemand anschließen wollen – um so besser für uns. Nur diejenigen, die gegen uns kämpfen, die müssen wir leider beseitigen. Auf welche Art und Weise auch immer“, erklärte Svarko.

„Die Menschen werden die Stadt niemals freiwillig aufgeben. Die werden alle kämpfen“, sagte ein anderer anwesender Drache.
„Nein. Fast alle Menschen sind durch und durch feige. Kaum einer hat den Mut zu kämpfen. Schon gar nicht gegen Drachen. Das tun Menschen nur, wenn sie klar in der Überzahl sind“, behauptete Svarko.
„Aber das sind sie doch. In dieser Stadt leben viel mehr Menschen als sich Drachen an dem Angriff beteiligen könnten.“
„Aber die Menschen werden vor uns flüchten. Daran zweifle ich keine Sekunde. Und wenn genug Menschen flüchten, dann wird auch der Rest von Ihnen in Panik geraten und sich den Flüchtenden anschließen. Menschen sind da nicht anders, als Tiere. Und der Herdentrieb wird dafür sorgen, dass nur sehr wenige zurück bleiben.“ Svarko schien von seinen Worten überzeugt zu sein. Und viele der anwesenden Drachen begannen, ihm zu glauben. Vielen konnte man ansehen, dass sie am liebsten sofort den Angriff auf die Menschenstadt gestartet hätten. Doch noch war es nicht soweit. Aber bald. Schon sehr bald.
„Sollten wir die Menschen nicht vorher warnen, damit sie uns ihre Stadt kampflos übergeben können? Wenn es keinen Kampf gibt, bedeutet das auch kein Risiko für uns Drachen“, schlug Shevan vor.

„Nein. Erstens würde kein Mensch auf uns hören und zweitens würden sie sich dann auf einen Angriff von uns vorbereiten und werden sich mit Waffengewalt verteidigen. Es ist besser, wenn unser Angriff völlig ohne Vorankündigung geschieht.“
„Das stimmt. Und wir brauchen den Menschen nicht noch mehr Chancen geben. Wir waren schon viel zu lange nachsichtig. Kein Mensch schert sich darum, was wir ihnen sagen. Also greifen wir sie an“, stimmte einer der anwesenden Drachen zu.
„Genau das wollte ich hören. Wie schon gesagt, startet unser Angriff Morgen bei Sonnenaufgang. Ich würde euch empfehlen, vorher möglichst nichts mehr zu fressen. Denn davon werdet ihr gewiss morgen mehr als genug bekommen. Vor allem natürlich Menschen.“

Mittwoch, 30. April, 02:00 Uhr, In einem Hotel in Manhatten, New York City

Nachdem Raimund den ganzen Tag auf Achse gewesen war, freute er sich, als er endlich so gegen zwei Uhr morgens sein Hotelzimmer betrat. Er wollte einfach nur noch schlafen. Den ganzen Tag hatte er nichts getan, als Geld auszugeben. Doch das hatte er sehr genossen. Doch auch der schönste Tag ging einmal zu Ende und sei es nur deshalb, weil die Müdigkeit einem dazu zwang, sich ins Bett zu legen.

Was für ein Tag, dachte er sich und schon jetzt war er von der Stadt begeistert. Nur die Preise waren Raimund ein wenig zu hoch. Doch dafür hatte er ja auch lange genug gespart. Es dauerte an diesem Abend nur wenige Minuten, bis er eingeschlafen war.

Mittwoch, 30. April, 05:25 Uhr, In einem Hotel in Manhatten, New York City

Laute Geräusche von schreienden Menschen und von splitterndem Glas schreckten Raimund in aller Frühe aus dem Schlaf. Nur mühsam konnte Raimund die Augen öffnen. Er hatte das Gefühl, sich eben erst hingelegt zu haben.
„Was ist denn da los? Hat man nicht mal nachts seine Ruhe?“, brummelte Raimund und erhob sich ärgerlich aus seinem Bett.
Er warf einen Blick auf seine Uhr. Es war gerade mal 5 Uhr 25. Ärgerlich schüttelte er den Kopf. „Blöde Idioten“, fluchte er und trat zum Fenster um einen Blick hinaus zu werfen.

Mittwoch, 30. April, 05:20 Uhr, In der Nähe von New York City

Shevan fühlte sich großartig. Zusammen mit einigen seiner Drachenfreunde flog er auf die große Menschenstadt zu. Endlich konnte er den Menschen einmal einen Denkzettel verpassen. Das wünschte er sich schon seit vielen Jahren. Shevan hatte sich, trotz anfänglicher Bedenken dann doch für einen Angriff auf die Stadt entschieden. Vor den Menschen hatte er keine Angst. Die hatten sicher keine Chance gegen ihn.

Shevan war ein schwarzer Drache mit zahlreichen grellgrünen Querstreifen. Die Innenseite seiner Flügel leuchtete ebenfalls in diesem grellgrünen Farbton. Das war besonders gut zu erkennen, wenn der Drache seine Flügel ausbreitete. Seine Augen waren rot mit kleinen schwarzen Pupillenschlitzen. Auch seine Hörner hatten eine grüne Farbe. Am Rücken hatte er eine Reihe von kleinen, aber spitzen und ziemlich scharfen Stacheln, die vorne an seinem Hinterkopf begannen und sich genau in der Mitte einer geraden Linie folgend bis zu seiner Schweifspitze fortsetzten. Seine grellgrünen Querstreifen befanden sich genau an der Stelle, an der sich diese Stacheln befanden. Aber auch an seinen Beinen hatte er solche Querstreifen. Hier waren sie allerdings etwas kleiner aber in der gleichen auffälligen Farbe. Seine Brust und sein Bauch waren von einem dunkleren Grün und ohne Streifen. Besonders in diesem Bereich konnte man seine kräftigen Muskeln erkennen. Shevan war sehr stark und selbst für Drachenverhältnisse ziemlich groß.

Dazu verfügte er auch noch über einige Kräfte und Fähigkeiten, die selbst unter den Drachen nur selten vorkamen. Er war nicht nur sehr schnell und beweglich, er hatte auch einen unbeugsamen Willen. Seine Schweifstacheln, seine Krallen und auch sein Atem war hochgiftig. Besonders für Menschen. Besonders ungewöhnlich waren aber seine telekinetischen Fähigkeiten. Auch wenn er diese so gut wie nie einsetzte, hatten sich diese schon als sehr nützlich erwiesen. Besonders im Kampf.

Es war nicht mehr weit, bis zu der großen Menschenstadt und Shevan freute sich schon darauf, sich an dem Angriff der Drachen beteiligen zu können. Und wenn er bei dieser Gelegenheit gleich noch ein paar Menschen fressen konnte war ihm das nur recht. Shevan liebte es, sich den Bauch mit Menschen vollzuschlagen. Diese verschlang er fast immer am Stück und vorzugsweise lebendig. Er liebte es, ihre verzweifelten Schreie aus seinem Magen zu hören, während er sie langsam und genüsslich verdaute.

Am Horizont erkannte er schon die ersten Häuser der großen Stadt. Gleich geht es los, dachte er sich und freute sich schon darauf, sich mal so richtig austoben zu können.
„Schon hungrig?“, fragte Thoraldur, den neben ihm fliegenden Shevan.
„Klar. Ich habe schon seit Tagen extra nichts mehr gefressen, damit ich genug Platz für ein paar dieser Zweibeiner habe.“
„Aber du weißt schon, was Svarko gesagt hat. Wir sollen nur diejenigen Zweibeiner angreifen, die sich uns in den Weg stellen. Flüchtende Menschen lassen wir laufen und wer sich kampflos ergibt, den verschonen wir ebenfalls.“
„Es bleiben trotzdem noch mehr als genug übrig. Da bin ich mir sicher. Gerade bei den Menschen gibt es immer wieder welche, die nicht einsehen, dass sie verloren haben.“, erwiderte Shevan.
„Es wird also mehr als genug Essbares für uns geben. Von diesen Zweibeinern gibt es viel mehr, als wir fressen können“, meinte Thoraldur.

Die Stadt kam immer näher und schon bald hatten die Drachen den Stadtrand überflogen. Shevan fragte: „Wo genau sollen wir den Angriff beginnen?“
„Am besten in der Stadtmitte. Genau dort, wo diese Menschenhäuser am größten sind. Dort werden wir auch die größte Wirkung erzielen, wenn wir angreifen.“

Als die Drachen Manhatten erreichten, lösten sie sofort Panik unter den Menschen aus. Einfach nur durch ihre bloße Anwesenheit. Und das, obwohl keiner der Drachen bisher auch nur einen Menschen angegriffen hatte.
„Da laufen sie wie die Hasen. Sie sind wirklich lächerlich, diese Menschen“, sagte Argentum, der den weiten Weg vom Norden Kanadas auf sich genommen hatte, um sich ebenfalls an dem Angriff auf New York City zu beteiligen. Mit Angriffen auf menschliche Siedlungen kannte sich Argentum sehr gut aus. Erst vor kurzem hatte er einen Militärstützpunkt in Kanada platt gemacht. Dabei hatte es nur wenige Überlebende gegeben und der Stützpunkt war danach von den Menschen aufgegeben worden.

Vielleicht würden die Menschen ja auch New York City aufgeben, wenn er nur genug Schaden anrichtete. Zumindest hoffte Argentum das. Und er war fest entschlossen, genau das zu tun und wenn er dabei den einen oder anderen Unschuldigen erwischte, war ihm das auch egal.
„Wie sollen wir es angehen?“, fragte Argentum.
„Wir landen einfach mitten in der Stadt und dann werden wir den Menschen erklären, dass sie die Stadt verlassen sollen. Entweder sie fliehen, oder sie werden sterben. Aber wir sollten ihnen zumindest auch noch die Gelegenheit geben, sich uns anzuschließen. Ich glaube zwar nicht, dass es viele Menschen tun werden. Aber wir wollen uns hinterher nicht nachsagen lassen, dass wir den Menschen nicht zumindest eine Chance gegeben hätten.“
„Gut. Los geht’s. Wir landen.“

Mittwoch, 30. April, 05:26 Uhr, In einem Hotel in Manhatten, New York City

Ungläubig starrte Raimund aus dem Fenster. Was konnte da nur passiert sein? Draußen war es noch ziemlich dunkel und Raimund konnte kaum etwas erkennen. Doch dann fielen ihm einige in Panik flüchtende Menschen einige Stockwerke unter sich auf der Straße auf. Den Grund für die Panik konnte er jedoch nicht erkennen. Zumindest noch nicht. Vielleicht ein Banküberfall. Oder irgendein bekloppter Amokläufer, dachte sich Raimund. Damit wollte er besser nichts zu tun haben. Angestrengt blickte er hinunter zur Straße. Doch außer ein paar davonlaufenden Menschen konnte er nichts erkennen.
Doch dann hörte Raimund plötzlich ein lautes Geräusch. Es klang wie das Schlagen von zwei ungeheuer großen Flügeln. Er blickte nach oben und dann sah er ihn. Ein Drache, dachte Raimund mit offenem Mund. Aber wieso denn ausgerechnet hier? Seit wann gab es in New York denn Drachen?

Raimund musste unbedingt nach unten auf die Straße. Das wollte er sich aus der Nähe ansehen. Obwohl er wusste, dass das vielleicht unvernünftig war, konnte er nicht anders. Wann bekommt man schon mal einen echten Drachen zu sehen? Diese Chance wollte sich Raimund auf keinen Fall entgehen lassen. Obwohl er noch sehr müde war, zog er sich hastig etwas über, verließ sein Zimmer und fuhr mit dem Aufzug hinunter ins Erdgeschoss.

Trotz des Aufruhres auf der Straße, war um diese Zeit kaum einer der Hotelgäste wach. Ohne jemanden zu begegnen kam Raimund am Hoteleingang an. Dort sah er noch mehr Drachen über sich hinweg fliegen. Wo kamen die nur alle her? Und was wollten die ausgerechnet hier in New York? Drachen hielten sich doch üblicherweise von menschlichen Städten fern, dachte sich Raimund und trat nach draußen auf die Straße. Er hätte sehr gerne einen der Drachen persönlich gesprochen. Vielleicht waren sie ja nett, glaubte Raimund.

Mittwoch, 30. April, 05:30 Uhr, Irgendwo in Manhatten, New York City

Es war noch immer dunkel, doch am Horizont konnte man schon die beginnende Morgendämmerung erahnen. Shevan freute sich. Besonders jetzt im Frühling liebte er es, wie die Sonne jeden Morgen die Luft erwärmte. Und wenn aus dieser Menschenstadt endlich wieder Wildnis geworden ist, dann würde er den Frühling auch hier wieder genießen können. Um diese Zeit waren nur wenige von diesen Menschen auf der Straße. Und die, auf die Shevan getroffen waren, waren schon laut schreiend geflüchtet, ohne dass Shevan dafür auch nur einen Finger hätte rühren müssen.

„Kämpfen scheinen die Menschen anscheinend nicht zu wollen. Ich wusste zwar, dass Menschen Feiglinge sind, aber dass es so schlimm ist, habe selbst ich nicht gedacht“, höhnte Argentum.
„Wir sollten den Menschen einfach erklären, dass sie uns die Stadt überlassen sollen. Wir geben ihnen bis heute Abend Zeit um die Stadt zu verlassen und dann werden wir aus dieser ekelhaften, stinkenden Menschenstadt wieder einen angemessenen Lebensraum für Drachen machen“, sagte Shevan laut zu den anderen Drachen.

Gesagt, getan. Doch kaum einer der Menschen schien in der Laune zu sein, den Drachen zuzuhören. Sie hatten einfach zu viel Angst. Alle, bis auf einen.
„Ihr wollt was?“, fragte Raimund, der sich gerade zu der Gruppe von Drachen durchgekämpft hatte. Es war gar nicht so leicht gewesen, dort hin zu kommen, denn immer wieder kamen Raimund auf dem Weg in Panik geratende, flüchtende Menschen entgegen und zweimal wurde er von denen sogar über den Haufen gerannt.

„Ich glaube, du hast uns sehr gut verstanden, Menschlein. Ihr habt Zeit bis zum Sonnenuntergang. Dann machen wir diese Stadt platt. Wer sich dann noch immer hier aufhält, hat Pech gehabt. Wir werden keine Rücksicht mehr auf euch Menschen nehmen. Schließlich haben die Menschen in der Vergangenheit ja auch keinerlei Rücksicht auf die Natur im Allgemeinen und uns Drachen im Besonderen genommen. Richte das deinen Artgenossen aus. Vielleicht laufen sie vor dir nicht davon. Wir kommen ja gar nicht zu Wort, weil alle Menschen sofort in Panik davon rennen, wenn wir auch nur in die Nähe kommen.“
„Aber... ihr wollt die ganze Stadt zerstören? Aber warum denn bloß?“, fragte Raimund ein wenig geschockt und er fragte sich, wie er es nur immer wieder schaffte, in solche Situationen zu geraten.
„Das habe ich doch eben erklärt. Es geht darum, den Menschen klar zu machen, dass sich die Natur nicht ungestraft und endlos ausbeuten lässt“, erklärte Shevan ungeduldig.
„Aber ich glaube nicht, dass jemand auf mich hören wird. Ich bin nur zu Gast hier. Aber ich finde es gut, was ihr vorhabt. Könnte ich... könnte ich euch vielleicht dabei helfen? Ich würde mich euch gerne anschließen“, versuchte es Raimund einfach mal.

„Helfen? Von euch zweibeinigen Dummköpfen brauchen wir keine Hilfe. Was könnte so ein Winzling wie du schon tun?“
„Ich weiß nicht. Vielleicht kann ich euch die Stadt zeigen. Es ist immer gut, wenn man sich in einer neuen Umgebung auch auskennt“, schlug Raimund vor. Doch Shevan war nicht interessiert.
„Nein. Es ist nicht nötig, sich in einer Menschenstadt auszukennen. Schon morgen wird genau hier auf diesen Straßen wieder Wildnis sein. Genau so, wie wir Drachen es mögen.“
„Und werdet ihr die Menschen fressen, die sich weigern, die Stadt zu verlassen?“, fragte Raimund und versuchte dabei möglichst beiläufig zu klingen.
„Ja. Zumindest so viele wie möglich. Der Rest wird dann schon freiwillig verschwinden, wenn erst das große Fressen beginnt.“
„Könntet ihr mich auch fressen? Ich würde gerne wissen, wie sich das anfühlt und wie so ein Drachenmagen aussieht. Lebend verschluckt zu werden, finde ich besonders schön“, fragte Raimund vorsichtig.

„HOHOHOHAHAHAHARHARHAR. Der Kleine gefällt mir“, lachte Argentum sehr laut, der alles mitgehört hatte.
Shevan dagegen erwiderte: „Das solltest du dir besser gut überlegen, Menschlein. Wenn du erst mal drinnen bist, lassen wir dich nicht mehr raus. Und das wäre dein Ende. So mancher, der von einem Drachen verschlungen wurde, hat das nicht überlebt.“
„Aber... ich könnte euch nützlich sein“, beharrte Raimund.
„Wir werden in den nächsten Stunden sicher noch mehr als genug Menschen fressen können. Ich glaube, wir sollten uns besser auf die konzentrieren, die sich gegen uns auflehnen, als dass wir uns den Magen mit freiwilligen, bekloppten Menschen voll stopfen“, meinte Thoraldur, der nun ebenfalls zu den anderen beiden Drachen getreten war.
„Aber wenn mich einer von euch zum Beispiel direkt vor den Augen der anderen Menschen verschlingt, dann wäre das sicher eine angemessene Warnung an die anderen Menschen. Und dann würde es sich sicher keiner mehr wagen, sich euch in den Weg stellen.“

„Ich glaube, der Kleine will tatsächlich gefressen werden. Das kommt nur selten vor bei den Menschen“, meinte Thoraldur grinsend.
„Also ich hatte vor einiger Zeit mal einen, der mich auch darum gebeten hatte, lebend verschluckt zu werden. Und dann habe ich ihm auch diesen Gefallen getan. Manche Menschen scheinen das einfach zu mögen“, erklärte Argentum
„Manche Menschen scheinen wohl eher völlig durchgeknallt zu sein“, erwiderte Thoraldur lachend.
„Aber ich finde die Idee nicht schlecht. Wenn einer von uns diesen Menschen vor den Augen der anderen Menschen verschlingt, dann wird das sicherlich Eindruck machen. Ich glaube, das könnte eine ganz gute Idee sein. Sicher wird es hinterher kein Mensch mehr wagen, sich uns entgegenzustellen“, meinte Argentum.
„Oder es kommen danach gleich noch hundert weitere Freiwillige, die sich auch verschlucken lassen wollen. Ich bin mir da nicht so sicher, ob das funktioniert“, zweifelte Thoraldur.

„Ihr scheint vergessen zu haben, dass wir hier keine menschlichen Zuschauer haben. Jeder von diesen dummen Zweibeinern flüchtet sofort vor uns“, wandte Shevan ein.
„Ach was. Wenn wir uns friedlich verhalten, dann wird es nicht lange dauern, bis sich eine Menge schaulustige Menschen hier einfinden werden. Die meisten von diesen Zweibeinern schlafen um diese Zeit noch. Sobald sie aufwachen, werden sie in ganzen Rudeln zu uns kommen. Und dann haben wir jede Menge Zuschauer. Ihr werdet schon sehen“, verkündete Argentum überzeugt.

„Dann sollten wir die Menschen vielleicht mal aufwecken. Wir könnten ein paar dieser ekelhaften Menschenhäuser anzünden oder zum Einsturz bringen. Dann können wir sicher sein, dass wir Zuschauer bekommen.“
„Aber... aber... das könnt ihr doch nicht machen. Da sind doch überall Leute drin“, erwiderte Raimund entsetzt.
„Ein paar Unschuldige trifft es immer.“
„Aber wie wollt ihr denn so ein Gebäude zum Einsturz bringen können? Drachen sind zwar groß und stark, aber so groß und stark auch wieder nicht“, fragte Raimund.
„Auf Kraft und Größe kommt es dabei nicht an. Shevan hier ist nicht besonders stark. Aber er könnte das ganz allein erledigen, wenn er nur wollte. Ein wenig Magie macht so manches leichter“, erklärte Thoraldur.
„Und ihr wollt New York durch Magie zerstören?“, fragte Raimund.
„So war es geplant. Und so wird es ausgeführt. Noch heute. Und glaube bloß nicht, du könntest das verhindern. Unser Entschluss steht fest.“

„Aber die Menschen werden das nicht einfach so hinnehmen. Sicher werden sie kämpfen. Wahrscheinlich mit Panzern und Flugzeugen oder noch schlimmeren Dingen und...“
„Wie ich bereits sagte: Magie macht so manches leichter. Keine menschliche Armee könnte uns standhalten. Jeder, der uns angreift, bezahlt das mit dem Leben“, erwiderte Thoraldur.
„Aber ihr könnt doch nicht einfach unschuldige Menschen auf diese Art umbringen“, wandte Raimund ein.
„Und warum nicht? Machen das die Menschen etwa nicht? Wir Drachen müssen uns wehren. Sonst werden die Menschen niemals damit aufhören, die Natur auszubeuten. Und jetzt will ich keine Widerworte mehr hören. Sonst gibt es mein Frühstück heute noch etwas früher, als geplant“, fauchte Argentum Raimund an.
„Das wäre schön. Ich freue mich schon darauf“, erwiderte Raimund lächelnd.
„Hm... ich sehe schon, wenn man dir drohen will, dann sollte man dir nicht damit drohen, dich zu fressen. Das klappt bei dir nicht.“

„Das ist richtig. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als von einem Drachen lebend verschlungen zu werden.“
In diesem Moment kamen einige Polizeieinsatzfahrzeuge an und zahlreiche, bewaffnete Polizisten stiegen aus.
„Oh oh... Jetzt gibt es Ärger“, murmelte Raimund leise.
„Keine Sorge. Ich kümmere mich darum“, sagte Argentum und ging ohne Vorwarnung auf die Polizisten zu und machte sie alle platt. Er zerquetschte sie einfach unter seinen Füßen. Keiner von ihnen überlebte. Und es war schon nach wenigen Sekunden vorbei.

„Ha! Selbst schuld. Das kommt davon, wenn man sich mir in den Weg stellt“, knurrte Argentum und versuchte sich die blutverschmierten Klauen so gut es ging zu säubern.
Raimund schluckte. Dieser Argentum war offenbar nicht zimperlich, gegenüber den Menschen. Und es schien ihm auch vollkommen gleichgültig zu sein, ob er auch unschuldige Menschen erwischte. Bisher hatte keiner der Polizisten versucht, die Drachen anzugreifen. Und trotzdem hatte Argentum keinerlei Rücksicht auf sie genommen.
„Halte dich etwas zurück, Argentum. Sonst haben wir bald eine ganze Armee am Hals. Und ich habe keine Lust, den ganzen Tag nur zu kämpfen“, murrte Shevan.

„Aber deshalb sind wir doch hier. Die Menschen aus der Stadt verjagen und dann ein Drachenrevier daraus machen. Ohne zu kämpfen wird das nichts werden, befürchte ich“, erwiderte Argentum. „Außerdem macht es mir Spaß, den Menschen zu zeigen, wer der Stärkere ist“, fügte er grinsend noch hinzu.
Raimund war sich sicher, dass dieser Angriff auf die Polizisten noch Folgen haben würde. Es dauerte auch tatsächlich nur ein paar Minuten, bis die Drachen und Raimund erneut von Polizisten umzingelt waren. Doch Argentum störte sich nicht daran. Im Gegenteil. Er sagte: „Na wenigstens haben wir jetzt schon ein paar Zuschauer. Auch wenn es gerne noch mehr sein könnten. Am Besten erkläre ich diesen aufdringlichen Zweibeinern gleich, was wir wollen.“
Argentum trat einen Schritt nach vorne und brüllte: „ACHTUNG, ACHTUNG! Ich habe euch einige wichtige Dinge mitzuteilen. Diese Stadt hier befindet sich ab sofort in unserer Hand. Alle Menschen werden hiermit dazu aufgefordert, die Stadt bis Sonnenuntergang zu verlassen. Wer sich danach noch innerhalb der Stadtgrenzen befindet, wird als unser Feind betrachtet und unverzüglich nach Drachenart beseitigt. Ab dieser Minute wird vieles anders werden. Ab dieser Minute werdet ihr dummen Menschen für all eure Ausbeutung der Natur den Preis zahlen. Vorbei ist die Zeit der Ausbeutung. Vorbei ist die Zeit der Unterdrückung. Wir erleben jetzt in dieser Sekunde die Geburt eines neuen Staates, der auf den Ruinen der Vergangenheit errichtet werden wird. Die Verbrechen der Menschheit an der Natur werden bald nur noch eine dunkle Erinnerung sein. Es lebe das neue Drachenreich. Ein Ort, an dem es keine menschliche Unterdrückung und Ausbeutung mehr geben wird. Ein Ort, an dem jedes Lebewesen, das bisher unter den Menschen zu leiden hatte, eine gleichberechtigte Existenzberechtigung hat. Noch heute wird dieser Traum wahr werden. Und wir Drachen werden dafür kämpfen.“

Die anwesenden Drachen jubelten Argentum zu. Doch gleichzeitig wussten sie auch, dass es nicht leicht werden wird, alle Menschen aus New York City zu vertreiben. Zwar flüchteten schon jetzt zahlreiche Zweibeiner, doch die Drachen waren sich sicher, dass viele sich einfach in ihren Häusern verschanzen würden.
Die Ereignisse in New York verbreiteten sich innerhalb kürzester Zeit in der ganzen Welt. In allen Nachrichtensendungen gab es nur noch ein Thema und es liefen fast auf allen Fernsehsendern gleichzeitig Sondersendungen zu immer dem gleichen Thema. Die Drachen hatten nichts dagegen einzuwenden, dass die Medien wie üblich maßlos übertrieben. Je mehr Panik sie verbreiten, desto mehr Menschen würden die Stadt freiwillig verlassen.

Mittwoch, 30. April, 12:00 Uhr, Irgendwo in Manhatten, New York City

„Ich glaube, jetzt wäre eine gute Gelegenheit, diesen freiwilligen Menschen hier vor aller Augen zu verschlingen“, meinte Argentum. „Meldet sich einer von euch freiwillig dafür?“
Die Drachen beratschlagten kurz und dann meldete sich Thoraldur. „Ich würde es tun.“
„Du? Seit wann frisst du denn Menschen, Thoraldur? Das machst du doch höchstens, um nichts verkommen zu lassen“, machte sich Argentum ein wenig über ihn lustig.
„Manchmal vielleicht. Aber diesmal mache ich es sehr gerne“, erwiderte Thoraldur.
„Aber ich dachte, du frisst nur Früchte. Zumindest habe ich dich neulich schon mal Früchte essen sehen“, sagte Shevan grinsend.

„Ich bin Fleischfresser genau wie ihr und wie fast jeder andere Drache auch. Aber ab und zu kann man auch mal etwas anderes fressen. Das ist gesund.“
„Aber passt so ein Mensch denn überhaupt in dich rein? Ich meine... dein Hals sieht ziemlich dünn aus. Der bleibt dir bestimmt nur stecken“, ärgerte Argentum Thoraldur weiter.
„Das werden wir ja sehen“, knurrte Thoraldur.
„Darf ich mir dich vorher noch etwas genauer anschauen?“, fragte Raimund und trat ohne ein Zeichen von Angst auf den dunkelroten Drachen mit dem schwarzen Kopf zu.

Thoraldur beugte sich zu Raimund hinunter und lächelte. „Klar darfst du das. Und dann kannst du auch schon mal deine Kleidung entfernen. Die schmeckt nämlich nicht. Außerdem würde sie mir nur schwer im Magen liegen.“
„Hm... na gut. Aber es ist mir etwas peinlich vor so vielen Zuschauern“, erwiderte Raimund ein wenig beschämt.
„Das muss es nicht sein. Es traut sich eh keiner von den anderen Menschen nahe genug an uns heran, um irgendwelche Details erkennen zu können“, meinte Thoraldur lachend und schnupperte schon gierig an Raimund.
Raimund strich mit seiner Hand über Thoraldurs Hals. Genau an der Stelle, an der die schwarzen Schuppen am Kopf des Drachen in die roten Schuppen am Bauch des Drachen übergingen. Die Hautschuppen des Drachen fühlten sich sehr warm an. Raimund gefiel das. Und ihm gefiel auch die Vorstellung, bald ein Teil dieses Drachen zu werden. Die Vorstellung, gleich im Inneren dieses engen Halses zu stecken und durch starke Muskeln weiter bis in den Drachenmagen befördert zu werden, erregte Raimund. Er streichelte mit den Händen über die Stelle, in der er dann wohl landen würde.
Thoraldur schnurrte leise. Ihm gefiel es, sich auf diese Weise streicheln zu lassen.

Und Raimund genoss es sehr, einem Drachen so nahe sein zu dürfen. Er hätte niemals damit gerechnet, ausgerechnet hier in New York einen Drachen zu treffen, der sich nicht nur streicheln lässt, sondern der auch noch dazu bereit war, Raimund lebend zu verschlingen.

Raimund versuchte sich den Weg vorzustellen, den er später, wenn es soweit war in dem Drachen zurücklegen musste. Irgendwann werden meine Reste wieder dort hinten rauskommen, dachte sich Raimund. Angst hatte Raimund davor jedoch nicht. Im Gegenteil. Diese Vorstellung gefiel Raimund sogar. Einem solchen Drachen als Nahrung zu dienen war ganz nach Raimunds Geschmack. Hoffentlich hatte der Drache wenigstens Hunger, dachte sich Raimund und schaute Thoraldur lächelnd an.

„Sollen wir es gleich hinter uns bringen, Kleiner?“, fragte Thoraldur lächelnd.
Raimund schluckte. Doch dann nickte er. Denn das war genau das, wovon er schon seit Jahren träumte. Ein Drache würde ihn verschlingen! Er konnte sich nichts Schöneres vorstellen. „Ja. Von mir aus kann es gleich losgehen.“
„Gut. Aber wir sollten dafür sorgen, dass uns auch wirklich so viele Menschen wie möglich dabei zusehen. Also runter mit deinen Klamotten. Ein nackter Mensch wird sicher sofort Aufmerksamkeit erringen“, sagte Thoraldur lachend.
„Ach ja? Meinst du nicht, dass die anwesenden Drachen da viel auffälliger sind?“, meinte Raimund und begann sich auszuziehen.

„Keine Ahnung. Du bist hier der Mensch. Nicht ich. Du solltest das besser wissen, als ich“, erwiderte Thoraldur und er begann an Raimund zu schnuppern und schleckte ihm einmal über den Rücken.
Raimund mochte das. Diese Drachenzunge fühlte sich sehr angenehm auf seiner Haut an und er wünschte sich in diesem Moment nur, im Maul dieses Drachen sein zu dürfen und sich dort noch gründlicher abschlecken zu lassen. Raimund spürte, dass ihm diese Behandlung in Erregung versetzte. Er war froh, dass die zuschauenden Menschen sich nicht nahe genug an die Drachen heranwagten, um Details erkennen zu können.

Argentum, der beim Fressen meistens auf ein längeres Vorspiel verzichtete, sagte zu Thoraldur: „Nun friss ihn schon endlich. Wenn du bei allen Menschen so lange brauchst, dann dauert es ewig, bis wir die Menschen endlich loswerden.“
„Wir werden sie so oder so nicht alle fressen können. Aber die, die ich fresse, will ich auch genießen“, entgegnete Thoraldur unbeeindruckt und öffnete jetzt sein Maul, um endlich mit dem Fressen zu beginnen. Er freute sich darauf, eine Beute zu bekommen, die sich überhaupt nicht dagegen wehrte, gefressen zu werden. Das machte vieles leichter und es sparte eine Menge Zeit. Langsam nahm Thoraldur den Menschen in sein Maul. Raimund hielt den Atem an. Auf so einen Moment hatte er sein Leben lang gewartet.

Er spürte, wie ihn Thoraldur langsam ins Maul nahm. Raimund stöhnte leise, doch das hörte keiner, außer dem Drachen selbst.
„Seht gut her. Was wir mit diesem Menschen hier machen, das blüht jedem von euch, der bis Sonnenuntergang die Stadt noch nicht verlassen hat“, brüllte Argentum den Menschenmassen zu, die die Drachen aus sicherer Entfernung beobachteten.
Thoraldur mochte es sichtlich, den Menschen im Maul zu haben. Es kam nur selten vor, dass er mal einen Menschen erbeutete. Genaugenommen war er nicht mal ein reiner Fleischfresser. Er mochte auch Früchte. Vor allem weil sie gut schmeckten und auch, weil sie sehr gesund waren. An Menschen war er genaugenommen nicht interessiert. Doch heute würde er da eine Ausnahme machen.

Während Thoraldur in seinem Maul noch mit dem Menschen spielte, schaute Shevan neugierig dabei zu. Auch er hatte nur selten die Gelegenheit, Menschen zu erbeuten. Ähnlich wie bei Thoraldur lag sein bevorzugter Lebensraum in ausgedehnten Waldgebieten. Besonders Regenwälder mochte er. Dort fühlte er sich am wohlsten und die Farbe seiner Schuppen war, obwohl hier in der Stadt sehr auffällig, in einem Regenwald für seine Beute oft nur schwer zu erkennen. Eine gute Tarnung war immer gut, um als Jäger erfolgreich zu sein. Als Thoraldur den Menschen in seinem Maul abschleckte, schaute er fast schon ein wenig neidisch dabei zu. Er hätte auch gerne einen Menschen gehabt, der sich ihm freiwillig opferte.

„Könntest du ihn mir vielleicht mal kurz ausleihen, bevor du ihn verschlingst?“, fragte Shevan einfach mal.
„Warum sollte ich? Such dir doch selbst einen Zweibeiner. Davon laufen hier doch mehr als genug herum“, erwiderte Thoraldur.
„Ja, aber der hier ist viel hübscher und außerdem scheint er es zu mögen. Die anderen Zweibeiner mögen das sicher nicht“, meinte Shevan.
„Du willst ihn ja nur haben, damit du ihn mir vor der Nase wegschnappen kannst. So blöd bin ich nicht. Außerdem schmecken Zweibeiner besser, wenn sie vorher nicht von anderen Drachen vollgesabbert wurden.“ Thoraldur wusste genau, dass Shevan den Menschen mehr als nur abschlabbern wollte. Doch darauf fiel er nicht rein. Da war es besser, Raimund gleich selbst zu behalten. Soll sich Shevan doch selbst einen Menschen suchen, dachte sich Thoraldur.

Raimund stöhnte. Es gefiel ihm von Sekunde zu Sekunde besser. Er hatte keine Angst davor, gleich von dem Drachen verschlungen zu werden. Obwohl er sich bewusst war, dass es sicher ziemlich unangenehm werden würde, wenn erst die Verdauung begann, versuchte er sich zu entspannen. Und so lange er nur im Maul des Drachen war, bestand auch keine Gefahr. Zumindest, so lange der Drache nicht auf die Idee kam, seine Zähne zu benutzen. Doch damit rechnete Raimund nicht wirklich.

„So, kleiner Zweibeiner. Ich glaube es wird Zeit, dir ein wenig von meinem Innenleben zu zeigen“, sagte Thoraldur lächelnd und er hob leicht den Kopf, um Raimund langsam in seinen Hals rutschen zu lassen.
„Oh ja. Aber bitte mit den Füßen zuerst. Ich will es so lange wie möglich genießen“, rief Raimund erfreut. Endlich war es soweit. Gleich würde der Drache ihn verschlingen.

Thoraldur drehte Raimund um, bis er diesen mit den Füßen voran in seinem Maul hatte. Jetzt musste er nur noch schlucken. Den Rest würden seine kräftigen Schlundmuskeln erledigen.
Raimund mochte die Vorstellung, gleich diesen engen Hals hinunter gezwängt zu werden. Er wünschte sich, der Drache würde es nun endlich tun. Besonders eilig schien dieser es jedenfalls nicht zu haben.

Doch einen kurzen Moment später, Raimund hatte gerade einmal genießend seine Augen geschlossen, spürte er, wie der Drache schluckte und wie seine Füße sofort von den Schlundmuskeln erfasst wurden. Jetzt geht es los, dachte sich Raimund und öffnete wieder seine Augen. Er wollte nichts von diesem Moment verpassen und sich alles ganz genau ansehen.
Thoraldur ließ sich beim Verschlingen des Menschen viel Zeit. Raimund konnte hören und fühlen, dass er dabei leise schnurrte. Ganz langsam wurde Raimund mit jedem Schluck immer ein kleines Stück tiefer in den sehr engen Drachenhals gepresst. Ganz schön eng, dachte sich Raimund. Hoffentlich war es im Magen wenigstens etwas geräumiger. Aber das werde ich bestimmt bald erfahren.

Shevan stand neben Thoraldur und schaute ein wenig neidisch dabei zu, wie dieser den Menschen verschlang. Doch er wollte ihm die Beute auch nicht einfach so wegnehmen. Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als sich selbst auch ein Opfer zu suchen. Vielleicht einen dieser blöden Menschen, die lieber den Ereignissen tatenlos zuschauten, als die Flucht zu ergreifen, wie sie es schon längst hätten tun sollen.

Raimund genoss es immer mehr, je tiefer er in den engen Drachenhals rutschte. Für einen Drachen wie Thoraldur war er sicher schon eine recht große Beute. Doch der Drachenhals schien dehnbar genug zu sein, sodass Raimund auch wirklich lebend verschlungen werden konnte. Anfangs hatte Raimund noch ein wenig Angst gehabt, der Drache könnte vielleicht seine Zähne einsetzen um seine Beute zu zerkauen. Doch mittlerweile glaubte Raimund das nicht mehr. Er steckte inzwischen auch schon zur Hälfte im Hals des Drachen und der Rest rutschte mit jedem Schluck ein kleines Stückchen nach. Raimund nutzte die Gelegenheit, und schaute sich das Innere von Thoraldurs Maul ganz genau an. Die Zähne waren erstaunlich sauber, für ein Wesen, was sich nie die Zähne putzte. Zumindest glaubte Raimund, dass Drachen das nicht tun.

Die kräftigen Schlundmuskeln des Drachens beförderten Raimund nun immer tiefer den Drachenhals hinab. Raimund wurde dabei eng zusammen gepresst. Nun war es so weit. Auch Raimunds Kopf rutschte langsam in den Schlund des Drachen und es wurde dunkel. Raimund schloss die Augen und konnte nicht anders, als lustvoll zu stöhnen. Bald schon stießen seine Füße an einen Widerstand. Das musste wohl der Mageneingang sein. Langsam wurde Raimund durch einen sehr engen und kräftigen Muskelring gepresst. Es war so eng, dass es weh tat und Raimund war froh, als er kurz darauf endlich diese Engstelle hinter sich hatte und im Drachenmagen landete.

Neugierig tastete Raimund die glitschigen und schleimigen Magenwände mit den Händen ab. Sie fühlten sich angenehm warm an und sie bewegten sich ständig. Raimund mochte das Gefühl, von diesen Magenwänden massiert zu werden. Auch wenn er wusste, dass er hier nicht mehr lebend rauskommen würde, war es die Sache wert, dachte er sich.

Seine Erregung nahm jetzt überhand und er konnte nicht anders, als sich in diesem Moment selbst zu befriedigen. Er fragte sich, ob man von Außen wohl erkennen konnte, dass der Drache einen Menschen verschlungen hatte, oder dass der Mensch noch lebte und sich im Drachenmagen bewegte. Dem Drachen schien es jedenfalls zu gefallen, die Bewegungen des Menschen in sich zu spüren, denn er schnurrte so laut, dass auch Raimund das gut hören konnte. Raimund freute sich darüber, dass es dem Drachen offenbar genauso gut gefiel, wie ihm selbst.

Raimund streichelte mit den Händen über die Magenwände. Thoraldur begann zu lachen und sagte schließlich: „Hör auf mich zu kitzeln, Kleiner.“
„Spürst du das denn?“, fragte Raimund ein wenig überrascht.
„Und ob ich das spüre. Und jetzt hör auf damit. Das fühlt sich nämlich schrecklich an“, erwiderte der Drache.
Argentum, der Thoraldur und Raimund gehört hatte, meinte: „Also mir gefällt es, wenn sie mich von innen streicheln und sich möglichst viel bewegen. Besonders schön ist es, wenn sie dann auch noch laut zu jammern anfangen, oder um Hilfe schreien. Hehehe.“

„Ich ziehe es vor, wenn sich meine Beute möglichst ruhig verhält. Im Magen bin ich ziemlich kitzlig. Deshalb fresse ich nur selten Menschen. Die bewegen sich ständig und versuchen meistens alles, um sich irgendwie zu befreien. Tiere sind da ganz anders. Die verhalten sich still und akzeptieren das, was mit ihnen passiert ist meistens viel schneller.“
„Auf jeden Fall hast du Eindruck auf die Menschen gemacht. Sieh hin, viele von ihnen scheinen es vorzuziehen, freiwillig die Stadt zu verlassen. Dabei sollten wir sie nicht aufhalten. In wenigen Stunden wird die Stadt uns Drachen gehören. Und dann können wir diese Gegend endlich wieder zu einem Drachenrevier machen.

Mittwoch, 30. April, 13:00 Uhr, Weißes Haus, Oval Office, Washington, DC

Etwa zu dieser Zeit befand sich der Präsident gerade in seinem Büro und brütete über einigen Pressemitteilungen. Als man ihn vor ein paar Jahren zum Präsidenten gewählt hatte, hätte er sich nicht träumen lassen, mit wie viel Papierkram er tagtäglich zu tun haben würde. Und heute schien mal wieder einer jener Tage zu sein, an dem sich alle Welt gegen ihn verschworen zu haben schien. Besonders die Medien ließen keine Gelegenheit aus, um den Präsidenten in aller Öffentlichkeit bloß zu stellen. Was konnte er als Präsident schon dafür, dass irgendwo in Missouri diese Brücke eingestürzt war? Und war es etwa seine Schuld, dass in Colorado ein bekloppter Amokläufer mal wieder ein paar Menschen erschossen hat?

Jetzt war es nur wichtig, für die Öffentlichkeit angemessen auf diese Dinge zu reagieren. Auch wenn das bedeutete, dass er mal wieder Überstunden machen musste, um eine weitere Ansprache vorzubereiten. Nicht, dass er dafür keine Leute gehabt hätte. Es hätte nicht mehr als ein einfaches Telefonat gekostet, und schon hätten zahlreiche andere Leute, diese Präsidentenrede vorbereiten können. Doch auf andere Leute wollte sich der Präsident dabei nicht mehr verlassen. Einmal hatte er das getan und es war damals völlig in die Hose gegangen. Seitdem schrieb der Präsident alle seine Reden selbst. Gerade, als er nach den passenden Worten suchte, kam einer seiner Berater in das Büro gestürmt und rief mit aufgeregter Stimme:

„Mister President, New York wird angegriffen!“
Der Präsident blickte den Berater an und meinte: „Schon wieder? Mit dieser Stadt hat man auch nichts als Ärger.“
„Sir, die Lage ist ernst. Wir sind bereits dabei die Stadt zu evakuieren.“
„New York evakuieren? Sind Sie verrückt? Doch nicht so kurz vor den Präsidentschaftswahlen“, knurrte der Präsident.
„Wir haben keine Wahl. Die Stadt wurde von einem ganzen Rudel von Drachen angegriffen, die damit drohen, die ganze Stadt zu zerstören und uns nur bis Sonnenuntergang Zeit lassen, die Stadt zu verlassen. Gegen so viele Drachen können wir uns nicht verteidigen. Es wäre zu riskant, die Bevölkerung in der Stadt zu lassen.“

„Drachen? Haben Sie heute Nacht etwa wieder zu viel getrunken?“, fragte der Präsident, der das noch immer nicht so richtig glauben konnte. Das war doch lächerlich. Ein Scherz. Das musste ein Scherz seiner politischen Gegner sein, um ihn in der Öffentlichkeit lächerlich zu machen.
„Nein. Es ist die Wahrheit. Schalten Sie den Fernseher ein, Mister President.“
Seufzend drückte der Präsident auf eine Fernbedienung und schaltete damit einen Fernseher an. Natürlich liefen auf fast allen Sendern gleichzeitig Sondersendungen. Ungläubig schaltete der Präsident durch die Programme. Nein, das konnte kein Scherz sein. Nicht, wenn es auf so vielen Sendern gleichzeitig lief.

„Welche Möglichkeiten haben wir, die Stadt wieder unter unsere Kontrolle zu bringen?“, fragte der Präsident und versuchte dabei einen möglichst sachlichen Ton zu behalten.
„Wir könnten versuchen mit Hilfe der Armee gegen die Drachen vorzugehen. Aber dabei könnten auch Zivilisten sterben.“
„Ein Kampfeinsatz mitten in New York? Das halte ich für keine gute Idee“, meinte der Präsident stirnrunzelnd. An sich hatte er nichts gegen Drachen. Doch als Präsident konnte er doch auch nicht einfach so riskieren, eine ganze Stadt zu verlieren.
Egal was seine Gegner über ihn sagten, der Präsident war kein dummer Mann und er war sich sehr wohl der möglichen Konsequenzen bewusst, die ein Militäreinsatz mitten in einer so großen Stadt bedeuten könnte. Und wenn es dabei zu viele zivile Opfer gab, dann würde die Öffentlichkeit ganz sicher den Präsidenten dafür verantwortlich machen.
„Lassen sie die Air Force One klar machen. Ich fliege sofort nach New York und mache mir persönlich ein Bild von der Lage dort“, entschied der Präsident nach kurzem Nachdenken.

„Mister President, als Ihr Berater, muss ich Ihnen davon abraten, ausgerechnet jetzt nach New York zu fliegen. Ihre Sicherheit kann in der derzeitigen Situation dort nicht gewährleistet werden.“
„Das ist mir egal. Ich will persönlich mit den Drachen verhandeln. Und sorgen Sie dafür, dass ohne meinen ausdrücklichen Befehl weder die Armee noch die Polizei eingreift“, entschied der Präsident.

Mittwoch, 30. April, 13:30 Uhr, Irgendwo in Manhatten, New York City

Raimund stöhnte lustvoll auf. Er wusste nicht genau, wie viel Zeit vergangen war, seit der Drache ihn verschlungen hatte. Ein intensiveres Lustgefühl hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht erlebt. Er hätte gerne noch viel mehr Zeit in diesem Drachenmagen verbracht. Doch er wusste natürlich, dass es sicher nicht mehr lange dauern würde, bis die einsetzende Verdauung, seinem Lustgefühl ein Ende bereiten würde. Bis jetzt hatte er noch keinerlei Schmerzen gespürt, obwohl er den Eindruck hatte, dass sich seine Haut an einigen empfindlichen Stellen bereits aufzulösen begann. Doch lange würde er sicher nicht mehr schmerzfrei bleiben. Er stellte es sich schrecklich und sehr schmerzhaft vor, lebend verdaut zu werden. Doch da er ohnehin keinerlei Möglichkeit hatte, etwas dagegen zu tun, konnte er sich auch entspannen. Es war sinnlos, seine verbleibende Zeit mit Jammern zu verschwenden. Selbst wenn die Schmerzen unerträglich werden sollten, würde es auch nichts helfen, wenn er jammerte. Da Raimund aber vor den Drachen nicht als Feigling oder Jammerlappen dastehen wollte, war er fest entschlossen, alles was auf ihm zukam, ohne zu Klagen hinzunehmen.

Raimund ahnte nicht, dass bereits jetzt auf so ziemlich allen Fernsehsendern und in fast allen Nachrichten- und Sondersendungen gezeigt wurde, wie er von diesem Drachen verschlungen worden ist. Auch wenn dieser Vorgang wie üblich stark gekürzt und lange nicht in voller Länge gezeigt wurde, war Raimund trotzdem gut zu erkennen.

Diese Sondersendungen hatten jedoch nicht auf alle Bewohner New Yorks eine abschreckende Wirkung. Natürlich ergriffen immer mehr Menschen die Flucht, doch es gab auch ein paar besonders Neugierige, die diese Drachen unbedingt aus nächster Nähe sehen wollten. Und so dauerte es nicht lange, bis außer Thoraldur auch noch viele der anderen anwesenden Drachen reichlich Beute machen konnten. Besonders Argentum nahm keinerlei Rücksicht und man konnte ihm ansehen, dass er es genoss, so viele Menschen wie möglich zu erlegen. Shevan versuchte immer wieder, Argentum ein wenig zurück zu halten. Doch wenn Argentum erst einmal beim Fressen war, ließ er sich auch durch einen Drachen wie Shevan nicht davon abhalten.
Shevan schaute Argentum eine Weile dabei zu und seufzte. Zum Glück sind nicht alle Drachen so wie Argentum, dachte er sich. Nun war es wohl an der Zeit, dass auch Shevan sich ein Mittagessen erjagte. Er sah sich um. Trotz Argentums Fressorgie gab es noch immer zahlreiche Menschen, die noch immer nicht die Flucht ergriffen hatten. Darüber schüttelte Shevan nur den Kopf. So dumm konnten wirklich nur Menschen sein, dachte er sich. Drachen wussten immer, wenn es Zeit war zu gehen.

Im Gegensatz zu Argentum, machte sich Shevan beim Jagen die Klauen nicht schmutzig. Er hatte da ganz gewiss bessere Möglichkeiten. Besonders seine telekinetischen Kräfte setzte er gerne auch beim Jagen ein. Das erleichterte ihm die Jagd ungemein. Es erforderte kaum Kraft und die Beute hatte trotzdem keine Chance, sich zu wehren. Alles was er tun musste, war sich ein wenig zu konzentrieren. Doch Shevan war darin besser, als jeder andere der anwesenden Drachen. Mit seinen telekinetischen Kräften konnte er die Menschen einfach schweben lassen und schwebende Menschen waren nicht in der Lage zu flüchten. Und es machte Shevan Spaß, sie direkt über seinem geöffneten Maul schweben zu lassen und die Menschen dann in sein Maul fallen zu lassen.

Genau das tat Shevan auch jetzt mit dem erstbesten der Zweibeiner in der Nähe. Der Nachteil an dieser Methode war allerdings, dass die Menschen noch bekleidet waren. Und diese Menschenkleidung lag Shevan immer etwas schwer im Magen. Die war viel schlimmer als Fellreste oder die Knochen seiner Beute. Mit solchen Resten hatte Shevan nie Schwierigkeiten gehabt. Aber die Menschenkleidung bestand oft aus unverdaulichen und künstlichen Materialien und wenn er hinterher nicht diese ekligen Reste wieder herauswürgen wollte war es besser, die Menschen dazu zu bringen, sich von ihrer Kleidung zu trennen. Doch genau das war meistens ziemlich schwierig, denn welcher Mensch würde sich schon freiwillig ausziehen, wenn er dann als noch leichtere Beute gelten würde? Das galt wohl nur für freiwillige Opfer. Doch außer diesem Raimund, der noch immer den Aufenthalt in Thoraldurs Magen zu genießen schien gab es hier keine Menschen die sich freiwillig fressen lassen wollten.

Shevan hatte wohl keine andere Möglichkeit, als den Zweibeinern diese Kleidung vorher zu entfernen. So schwierig konnte das ja nicht sein. Und es war immer noch besser, die Menschen ohne ihre Verpackung zu fressen, als hinterher vielleicht Bauchschmerzen zu bekommen, oder die Überreste wieder rauswürgen zu müssen.

Shevan benutzte seine telekinetischen Fähigkeiten, um sich den erstbesten der Menschen zu schnappen. Argentum und auch Thoraldur schauten lachend dabei zu, wie er den Menschen direkt über seinem geöffnetem Maul schweben ließ. Kurz darauf ließ er ihn mit dem Kopf voran direkt in sein geöffnetes Maul fallen. Noch war es jedoch zu früh, den Menschen auch zu verschlingen. Vorher wollte Shevan noch die Kleidung entfernen. Das versuchte er mit seiner Zunge zu erreichen. Doch einfach war es nicht, einen Menschen nur mit Hilfe der Zunge auszuziehen. Zumindest gelang es dem Drachen, dem Menschen die Hose herunter zu ziehen. Und kurz darauf auch die Unterhose. Als das geschehen war, warf er die Hose einfach auf den Boden. Das war jedoch der leichte Teil gewesen. Schwieriger würde es werden, auch den Rest auszuziehen. Doch Shevan fummelte so lange an den Klamotten herum, bis er alle entfernt hatte. „Na endlich. Es ist wirklich lästig, wenn man sein Essen immer erst auspacken muss. Warum lasst ihr Menschen euch nicht einfach ein Fell wachsen? Dann wäre das alles nicht nötig“, meinte Shevan grinsend. Doch der Mensch, der sich jetzt nackt in seinem Maul befand, war offenbar nicht in der Stimmung zu antworten. Shevan ließ sich auch jetzt noch viel Zeit. Ganz offensichtlich wollte er sein Essen auch wirklich genießen.

Inzwischen begann es für Raimund immer unangenehmer zu werden. Seine Haut brannte inzwischen unerträglich und obwohl er sich fest vorgenommen hatte, nicht zu jammern, fiel ihm das immer schwerer. Er hatte zwar damit gerechnet, dass die Verdauung schmerzhaft werden würde. Doch so schlimm hatte er es sich nicht vorgestellt. Dennoch gefiel ihm das Innere dieses Drachenmagens und er mochte die Vorstellung, bald zu einem Teil dieses Drachens zu werden. Und lange würde das nicht mehr dauern. Er hatte das Gefühl, als hätte sich seine Haut schon völlig aufgelöst. Vielleicht sogar schon sein Fleisch. Zumindest teilweise. Und auch das Atmen fiel ihm immer schwerer. Raimund wusste nicht, wie lange die Luft in dem Drachenmagen noch ausreichen würde. Er glaubte, dass es langsam immer stickiger wurde. Vielleicht geht mir die Luft aus, bevor die Schmerzen noch schlimmer werden, dachte sich Raimund und er wusste nicht, ob er hoffen oder fürchten sollte, dass ihm vorher die Luft ausging.

Stöhnend streichelte Raimund über die Magenwände. Thoraldur schnurrte immer, wenn Raimund über die Magenwände streichelte. Und Raimund mochte es, wenn dieser Drache schnurrte. Wenn der Drache das tat, konnte Raimund auch seine Schmerzen ein wenig vergessen. Auch wenn es schwer fiel und er sich sicher war, dass er nicht mehr lange durchhalten konnte. „Ich... ich mag dieses Gefühl, ganz dir zu gehören“, rief Raimund.

Zur selben Zeit brüllte der andere Mensch, der sich noch immer im Maul von Shevan befand: „Lass mich sofort raus du blöder Drache. Das ist eklig. Und Menschen sind nicht zum Essen da!“
„Wer hat dir denn das erzählt? Natürlich seid ihr zum Essen da. Ihr dummen Menschen solltet endlich mal begreifen, dass es auch größere und stärkere Wesen als euch selbst gibt.“, erwiderte Shevan laut lachend.
„Nein... ich will nicht!“
„Ich frage dich nicht, ob du willst oder nicht. Ich mache es einfach. Vielleicht lernen die Menschen dann endlich mal, sich selbst nicht mehr für die beste und wichtigste Art zu halten. Denn das seid ihr nicht. Nicht mal ansatzweise“, fügte Shevan noch hinzu und begann nun, den schreienden Menschen langsam und mit sichtlichem Genuss zu verschlingen.

Raimund bekam nicht mit, was außerhalb des Drachenmagens, in dem er sich befand, passierte. Er fühlte nur noch Schmerzen und konnte sich kaum noch bewegen. Selbst zum Schreien fehlte ihm inzwischen die Kraft. Er war froh, dass es in Thoraldurs Magen dunkel war und er seinen Zustand nicht erkennen konnte. Das hätte es sicher nur noch schlimmer gemacht, dachte er. Zumindest würde man meinen Abgang in so ziemlich jeder Nachrichtensendung zeigen, dachte sich Raimund und obwohl es ihm schon sehr schlecht ging, musste er laut lachen. So laut, dass es sogar außerhalb von Thoraldurs Magen zu hören war.
Argentum, der das natürlich sofort gehört hatte, sagte: „Der Mensch scheint ja eine Menge Spaß in dir zu haben. Wäre besser, wenn er heulen und schreien würde. Das wäre viel abschreckender für diese blöden Menschen, die uns immer noch beobachten.“

„Ja. Eigentlich kann es ihm nicht mehr gut gehen. Nach so langer Zeit müsste er schon teilweise verdaut sein. Sehr merkwürdig, dass er in dieser Situation lacht.“
„Wahrscheinlich hat er den Verstand verloren. Obwohl Menschen da nicht viel verlieren können, wenn ich es mir genau überlege“, meinte Argentum.

Raimund konnte leise die Worte von Argentum hören, doch es war ihm egal. Er reagierte kaum noch auf das, was um ihm herum passierte.

Währenddessen hatte Shevan sein erstes Opfer verschlungen. Doch mit nur einem Menschen wollte er sich nicht zufrieden geben. Obwohl der erste Mensch noch lebte und laut jammerte, suchte der Drache bereits nach weiteren Menschen, die er verschlingen konnte. Auswahl gab es davon mehr als genug. Er ignorierte die Schreie, die aus seinem Magen zu hören waren und nutzte erneut seine telekinetischen Kräfte, um sich weiteres Futter zu besorgen. Das war für den Drachen ohne große Anstrengung möglich. Er wartete nicht darauf, bis die einsetzende Verdauung sein erstes Opfer töten würde. Ihm war es egal, wie viel Menschen er gleichzeitig im Magen hatte und da Menschen ohnehin völlig wehrlos waren, spielte es auch keine Rolle, wenn sie noch eine Zeit lang lebten. Zuerst wollte er sich den Magen voll schlagen und hinterher konnte er dann damit beginnen, diese Menschenstadt wieder in eine Wildnis umzuwandeln. Das würde sicher eine Menge Arbeit bedeuten. Doch es musste ja auch nicht alles an einem Tag beendet sein. Hauptsache, die Menschen erhalten nicht wieder die Kontrolle über diese Stadt. Und danach sah es im Moment nicht aus, denn auch unter den Drachen hatte sich dieser Angriff auf New York inzwischen rumgesprochen und viele entschieden sich kurzfristig, sich daran zu beteiligen. Selbst Terakona hatte den weiten Flug aus Deutschland auf sich genommen und war vor wenigen Minuten in der Stadt angekommen. Zwar später als viele der anderen Drachen, doch immer noch früh genug, um helfen zu können. So wurde die Anzahl der Drachen in New York immer größer, während immer mehr Menschen aus der Stadt flohen. Und bisher hatten die Menschen auch keinen Widerstand geleistet. Besser hätte es gar nicht laufen können.

Terakona, die nie zuvor in einer Stadt wie New York gewesen war, war froh, dass sie viele andere Drachen um sich hatte. Zwar war Menschen zu fressen eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen, doch das tat sie für gewöhnlich heimlich und ohne, dass ihr dabei die halbe Stadt zuschauen konnte. Doch wenn all ihre Artgenossen das auch taten, dann konnte sie sich dem großen Fressen natürlich anschließen.

„Schön, dass du auch gekommen bist, Terakona. Wir können jede Hilfe gebrauchen“, sagte Thoraldur. „Ich hoffe du hast Hunger. Sicher wirst du heute noch eine ganze Reihe von Zweibeinern bekommen.“
„Hoffentlich. Der lange Flug hat mich hungrig gemacht.“
„Vielleicht hast du ja Glück und bekommst auch so einen Freiwilligen, der sich fressen lassen möchte. Vorhin hatte ich nämlich so einen“, erzählte Thoraldur lächelnd.
„So einen hatte ich auch schon mal. Manche Zweibeiner scheinen das zu mögen“, meinte Terakona lächelnd.
„Ich finde es gut, dass manche Menschen das mögen. Das macht es leichter, sie zu jagen und zu fressen“, meinte Thoraldur.
„Gib doch gleich zu, dass du heute zum ersten Mal einen Menschen hattest“, ärgerte Argentum Thoraldur etwas.
„Ich gebe überhaupt nichts zu.“

Raimund spürte, dass es mit ihm nun langsam zu Ende ging. Er konnte sich nicht mehr bewegen und bekam auch kaum noch Luft. Er hätte gerne noch etwas länger durchgehalten, um das Innere dieses Drachenmagens noch länger genießen zu können. Doch es war wohl an der Zeit, aufzugeben und sich damit abzufinden, dass man so einen Aufenthalt in einem Drachenmagen nicht ewig überleben kann. „Danke Thoraldur. Jetzt gehöre ich ganz dir“, flüsterte Raimund noch, doch er hatte nicht mehr die Kraft, um laut zu sprechen. Thoraldur hatte das sicher nicht mehr hören können.

„Wie habt ihr es eigentlich am Liebsten? Menschen als Ganzes oder lieber gründlich durchgekaut?“, fragte Terakona.
Die meisten Drachen waren sich darin einig, dass Menschen am Besten schmeckten, wenn man sie lebend verschlang. Nur Argentum meinte, dass er zwar auch gerne mal ein paar dieser Zweibeiner lebend verschluckte, doch es vorzog, ein wenig Blutgeschmack im Maul zu haben. Und das wäre nur möglich, wenn er seine Zähne auch benutzte.
„Aber wozu sollte man diese Menschen überhaupt kauen? Für diese zerbrechlichen Säugerlinge verschwende ich doch meine Zähne nicht. Die Menschen gehen eh viel zu schnell kaputt. Und ich mag es wenn sie noch ein wenig in mir weiter leben“, erwiderte Terakona und Shevan stimmte ihr, zusammen mit Thoraldur voll zu.

Terakona wartete auch gar nicht länger und schnappte sich gleich einen Menschen, der unvorsichtiger Weise zu nahe an die Drachen herangegangen war. Terakona hatte in ihrem Leben schon unzählige Menschen gefressen und sie wusste genau, wie man die Kleidung am Leichtesten entfernen konnte. Schon nach wenigen Sekunden hatte sie das erledigt. Thoraldur und auch Shevan hatten ihr dabei staunend zugeschaut, denn diese beiden Drachen hatten in solchen Dingen noch nicht so viel Erfahrung wie Terakona. Es war immer lästig, diese blöde Verpackung zu entfernen. Doch die Mühe lohnte sich. Hinterher konnte man die Menschen dafür unbesorgt genießen. Und genau das tat Terakona auch. Mann konnte ihr ansehen, dass sie es genoss, den Menschen langsam zu verschlingen.

Dem Menschen gefiel das jedoch überhaupt nicht. Er strampelte mit den Beinen und schrie so laut er konnte. Doch es hatte keinen Zweck. Er konnte nicht verhindern, dass er verschlungen wurde. Terakonas Hals beulte sich leicht aus, als der Mensch langsam tiefer rutschte. Jetzt waren die Schreie nur noch dumpf und leise zu hören. Noch einmal schluckte Terakona, dann war der erste Mensch verschlungen. Doch damit gab sich die Drachin nicht zufrieden. Sie wollte noch mehr. Viel mehr. Und in einer so großen Stadt hatte sie auch sehr gute Chancen auf reiche Beute. Sie brauchte sich nur nach Herzenslust bedienen.
Raimund gab inzwischen nur noch ein paar stöhnende Laute von sich. Mit ihm ging es zu Ende. Das wusste er. Doch trotz seiner Situation lächelte er, als er wenig später seinen letzten Atemzug tat. Alles was Thoraldur davon mitbekam war, dass die Bewegungen in seinem Magen aufhörten und auch kein Laut mehr zu hören war.

Jetzt, als Raimund keinen Widerstand mehr leisten konnte, hatte er den Verdauungsenzymen erst recht nichts mehr entgegenzusetzen. Immer mehr von Raimunds Fleisch begann sich langsam zu zersetzen und schon bald lagen erste Knochen frei. Es war kein schöner Anblick, doch da Thoraldur bisher noch keine weiteren Menschen außer Raimund gefressen hatte, konnte auch niemand sehen, was von Raimund inzwischen noch übrig war. Sicher würde es noch Stunden dauern, bis Raimunds Überreste langsam den Drachenmagen verlassen würden. Doch wenn es soweit war, wäre von Raimund kaum noch etwas übrig, was man noch als Menschenüberrest erkennen konnte.

Terakona hatte indessen eine Menge Spaß. Sie gab sich nicht mit nur einem Opfer zufrieden. Wenn sie schon mal so viele Menschen um sich hatte, wollte sie das auch gründlich ausnutzen. Es waren insgesamt immerhin sieben Menschen, die sie allesamt lebend verschluckt hatte, bevor ihre Fressgier ein wenig nachließ und sie sich eine kleine Pause gönnte. Die Beute in ihrem Magen brüllte zuerst wütend und aus Protest darüber, verschlungen worden zu sein, doch schon bald ging das Brüllen in ein verzweifeltes Jammern über. Terakona lächelte und sagte: „Es ist immer das gleiche Spiel. Zuerst sind sie wütend, dann jammern sie verzweifelt und schließlich sterben sie und werden zu gutem Futter für mich.“

Zufrieden streichelte sich die Drachin über den inzwischen prall gefüllten Bauch. Nur selten hatte sie Gelegenheit, mehr als ein oder zwei Menschen auf einmal fressen und verdauen zu können. Heute würde sie sicher noch viel Spaß mit ihren Opfern haben, dachte sich Terakona lächelnd.

Mittwoch, 30. April, 18:00 Uhr, John F. Kennedy International Airport, New York City

Als der Präsident in New York eintraf, war es bereits 18 Uhr.
„Fahren Sie mich zu den Drachen. Vielleicht kann ich mit ihnen verhandeln“, sagte der Präsident und stieg in einen gepanzerten Wagen. Die Straßen der Stadt schienen erstaunlich menschenleer zu sein.
„Mister President, ich halte das nach wie vor für sehr riskant. Die Drachen haben viele Menschen verschlungen. Wir haben es alle im Fernsehen gesehen.“
„Gut. Dann haben sie jetzt sicher keinen Hunger mehr“, erwiderte der Präsident grinsend.

Mittwoch, 30. April, 18:15 Uhr, Central Park, Manhatten, New York City

„Sollten wir diese stinkende Menschenstadt nicht langsam platt machen?“, fragte Argentum ein wenig ungeduldig.
„Bei Sonnenuntergang fangen wir damit an. So haben wir es ausgemacht“, erwiderte Shevan.
„Ich finde, wir könnten auch jetzt schon anfangen. Es sind kaum noch Menschen zu sehen.“
„Schon, aber wir halten uns an das, was wir den Zweibeinern gesagt haben.“

Argentum ärgerte sich etwas. Gerne hätte er schon jetzt mit der Zerstörung der Stadt begonnen. Wozu noch warten, fragte er sich. Dieser dämliche Shevan war einfach viel zu pingelig. Argentum, Shevan, Terakona, Thoraldur und noch ein paar andere Drachen hatten sich in den Central Park zurückgezogen. Besonders Shevan und Thoraldur fühlten sich wesentlich wohler, wenn sie ein wenig grüne Natur um sich hatten. Und der Central Park war nun mal die einzige nennenswerte Grünfläche in dieser Menschenstadt. Und er lag ganz in der Nähe.

Während der letzten Stunden hatten sich Raimunds Überreste schon fast vollständig zersetzt und beulten dadurch Thoraldurs Bauch auch kaum noch aus. Erste Reste hatten den Magen auch inzwischen schon verlassen. Nicht mehr lange, und auch Thoraldur würde sicher wieder Hunger bekommen.

Mittwoch, 30. April, 19:00 Uhr, Central Park, Manhatten, New York City

Inzwischen war auch der Präsident mit einer Leibwache am Rand des Central Parks angekommen. Einer der Sicherheitsleute sagte: „Da vorne haben sich viele der Drachen verschanzt. Sie brauchen nur den Befehl dazu zu geben und ich lasse sofort die Armee anrücken und das Feuer eröffnen.“
„Auf keinen Fall! Wir führen keine Kriege mitten in New York City“, erwiderte der Präsident.
„Aber das könnten die Wähler als Feigheit auslegen.“
„Das glaube ich nicht. Fahren Sie mich näher ran. Vielleicht kann ich mit den Drachen sprechen.“
„Aber Sir! Das ist doch viel zu gefährlich. Schicken Sie doch besser Ihren Verteidigungsminister vor“, schlug ein Berater des Präsidenten vor.
„Besser nicht. Der Typ ist doch vollkommen unfähig.“
„Dann wäre er wenigstens kein großer Verlust für unser Land.“
„Nein. Ich mache das lieber selbst“, sagte der Präsident und stieg aus dem Auto, noch bevor ihn jemand daran hindern konnte. Ihm war zwar bewusst, dass das vielleicht ein Fehler war, doch er war bereit ein Risiko einzugehen. Seine letzten Umfragewerte waren ziemlich schlecht gewesen. Sollte der Präsident aber diese Krise ohne weiteres Blutvergießen lösen können, war ihm seine Wiederwahl beinahe sicher.

Angestrengt versuchte der Präsident, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen. So aus der Nähe sahen diese Drachen noch weit gefährlicher aus, als es ihm im Fernsehen erschienen war. Besser, ich spreche erst mal einen der kleineren Drachen an, nahm sich der Präsident vor und trat auf einen schwarzen Drachen mit grellgrünen Streifen zu. Es war Shevan. „H... hallo. Wer... wer ist denn euer A... Anführer?“, stotterte der Präsident.

„Anführer? So was gibt es bei uns Drachen nicht. Im Gegensatz zu euch Zweibeinern sind wir Drachen alle untereinander gleichberechtigt“, knurrte Shevan. Er hatte keine Lust, sich mit irgendwelchen blöden Menschen zu unterhalten. Dass er den Präsidenten vor sich hatte, wusste er nicht.

„Und an wen kann... kann ich mich wenden, wenn ich zu Verhandlungen b... bereit bin?“, fragte der Präsident weiter und versuchte dabei angestrengt, seiner Stimme einen festen Klang zu geben. Immerhin hatte der Drache halbwegs normal geantwortet und war auch immer noch friedlich.
„Warum sollten wir mit dir verhandeln wollen?“, fragte Shevan.
„Weil ich der Präsident der Vereinigten Staaten bin. Und wenn ihr zu Verhandlungen bereit seid, bin ich genau der richtige Ansprechpartner dafür.“
„Ich glaube, es gibt hier nichts weiter zu verhandeln. Unsere Entscheidung steht bereits fest. In wenigen Stunden wird die ganze Stadt wieder zu dem werden, was sie vor Jahrhunderten mal war. Wildnis. Und die Menschen können sich entweder unserer Sache anschließen, oder die Stadt verlassen. Wer sich uns aber nicht anschließt und dennoch in der Stadt bleibt, wird damit rechnen müssen, von uns Drachen künftig als Beute angesehen zu werden. Wir erwarten bis Sonnenuntergang die bedingungslose Kapitulation der Menschen in dieser Stadt, sowie eine offizielle Übergabe dieses Gebietes an die Drachen“, erklärte Shevan.

„Ich fürchte, ich bin nicht dazu befugt, einfach so die Stadt New York an Drachen zu übergeben“, erwiderte der Präsident.
„Nicht? Und warum nicht? Ich dachte du bist der Präsident. Wenn dazu jemand befugt ist, dann nur du“, entgegnete Shevan.
Der Präsident wusste nicht so recht was er sagen sollte. Er konnte doch unmöglich einfach so eine Stadt wie New York an eine Gruppe von Drachen übergeben. Dann konnte er seine Wiederwahl mit Sicherheit vergessen. Aber er wollte auch keinen Kampf gegen diese Drachen riskieren. Denn sollte es dabei zu viele zivile Opfer geben, dann konnte er seine Wiederwahl ebenfalls vergessen. Es war eine schwierige Situation. Besser war es wohl, erst einmal Zeit zu gewinnen.

„Ich allein kann eine solche Entscheidung nicht treffen. Dafür brauche ich die Zustimmung des Parlaments und des Senats und auch des Gouverneurs des Staates New York“, sagte der Präsident vorsichtig.

Argentum schaltete sich jetzt mit finsterem Blick ein und erwiderte: „Ihr Menschen braucht vielleicht eine Zustimmung. Aber wir Drachen nicht. Es ist uns egal, was ihr Menschen tut. Ihr habt nur zwei Möglichkeiten. Entweder ihr übergebt uns die Stadt friedlich bis zum Sonnenuntergang, oder wir nehmen uns die Stadt eben so. Zerstören werden wir die Stadt aber in jedem Fall. Egal, was ihr blöden Menschen dazu sagt. Ihr Menschen habt noch nie Rücksicht auf andere Tiere genommen und auf Drachen schon gar nicht. Und deshalb werdet ihr heute dafür einen angemessenen Preis zahlen.“

Argentum hatte bei diesen Worten den Präsidenten so böse angeschaut, dass der Präsident vor Schreck gleich ein paar Schritte zurück gegangen war.
„Ich... ich kann das nicht allein entscheiden.“
„In diesem Fall werden wir dir diese Entscheidung bei Sonnenuntergang abnehmen.“
„Aber...“
„Diese Verhandlungen sind beendet. Es ist bereits alles gesagt“, erwiderte Argentum unfreundlich. Er hatte keine Lust auf Verhandlungen mit den Zweibeinern. Schließlich haben die Zweibeiner ja auch nie verhandelt, wenn sie den Drachen und anderen Tieren das Revier weggenommen haben.

Der Präsident schaute auf seine Uhr. Es verblieb verdammt wenig Zeit. In nicht einmal zwei Stunden würde es bereits dunkel sein. In dieser Zeit würde er niemals irgendeine legale Zustimmung bekommen, New York kampflos an die Drachen zu übergeben. Völlig unmöglich, dachte er. Es war wohl an der Zeit, ganz allein eine Entscheidung zu treffen. Schnell ging der Präsident wieder auf seinen Luxuswagen zu, in dem sich noch zwei Sicherheitskräfte und einer seiner engsten Berater befanden. Keiner von denen hatte es gewagt, das Auto zu verlassen.

„Berufen Sie eine Pressekonferenz ein. Und teilen sie schon im Vorfeld den Reportern mit, dass das gesamte Stadtgebiet von New York City ab Sonnenuntergang nicht mehr zu den Vereinigten Staaten von Amerika gehört, sondern zu einem unabhängigen Staat werden wird, der nicht mehr unter der Kontrolle der Menschen steht, sondern der von den Drachen regiert werden wird. Wir werden gegen eine solche Übermacht von Drachen niemals eine Chance haben. Deshalb ist es besser, zunächst einmal nachzugeben. Alles, was wir später vielleicht noch versuchen können ist, das verlorene Gebiet vielleicht als 51. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika wieder aufzunehmen. Doch ich bezweifle, dass die Drachen damit einverstanden sein werden. Wir werden wohl noch lange verhandeln müssen. Bis dahin empfehle ich allen Menschen, die die Stadt noch nicht verlassen haben, das sofort zu tun. Kein Mensch wird sich künftig hier noch sicher fühlen können.“
Der Berater und die beiden Sicherheitskräfte saßen nur mit offenem Mund da und hörten sich diese unglaublichen Worte an. Keiner schien glauben zu können, was der Präsident da von sich gab.

„Aber das können wir doch nicht machen. Wir können die Stadt doch nicht einfach aufgeben“, beschwerte sich einer.
„Ich halte das für die vernünftigste Lösung. Wenn wir nicht auf die Wünsche der Drachen eingehen, wird es nur noch mehr Opfer geben“, erwiderte der Präsident.
„Also gut. Es ist Ihre Entscheidung Mister President.“

Von Raimunds Überresten waren inzwischen nur noch ein paar kümmerliche Reste übrig. Hauptsächlich ein paar noch nicht ganz aufgelöste Knochenreste. Der Großteil hatte inzwischen bereits den Drachenmagen verlassen und befand sich irgendwo in Thoraldurs Darm. Man konnte dem Drachen inzwischen nicht mehr ansehen, dass er einen Menschen verschlungen hatte. Sicher würde es nur noch ein paar Stunden dauern, bis alles, was von Raimund noch übrig war, wieder rauskam. Doch bis dahin gab es für die Drachen noch viel zu tun. Eine ganze Stadt musste in eine Wildnis verwandelt werden. Nur noch etwa eine Stunde bis zum Sonnenuntergang, dachte sich Thoraldur. Er war ziemlich aufgeregt und freute sich schon darauf, den Drachen dabei zu helfen, dieses neue Revier zu erobern.

Und nun war es endlich soweit. Die Sonne hatte den Horizont erreicht und es wurde langsam dunkel.
„Wir sollten jetzt anfangen. Die Menschen hatten genug Zeit zum Rückzug. Wer jetzt noch da ist, hat eben Pech gehabt. Machen wir die Stadt platt. Shevan, dafür bist du mit deinen telekinetischen Kräften am besten geeignet. Bis Sonnenaufgang will ich hier kein menschliches Haus mehr stehen sehen“, sagte Argentum ungeduldig.

„Kein Problem. Dann geht am Besten ein wenig in Deckung. Um die beste Wirkung erzielen zu können, muss ich mich an einem möglichst hoch gelegenen Platz befinden. Optimal wäre es, wenn ich in großer Höhe über die Stadt fliege. Dort brauche ich nicht halb so viel Energie, um die Häuser einstürzen zu lassen“, erklärte Shevan und erhob sich in die Lüfte.
Es dauerte nicht lange, bis Shevan scheinbar ohne jede Anstrengung die ersten Häuser zum Einsturz brachte. Kaum waren die ersten beiden Gebäude wie Kartenhäuser in sich zusammen gefallen, flohen die verbliebenen Menschen in Panik aus der Stadt. Zumindest die, die sich bis zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht zu einer Flucht entschieden haben. Doch nun, da offensichtlich wurde, dass die Drachen wirklich Ernst machten, mit der Zerstörung der Stadt, wurde auch den letzten Menschen klar, dass sie sich sofort in Sicherheit bringen mussten.

Für Shevan war es ohne jedes Problem möglich, selbst die größten Gebäude ohne viel Aufwand einstürzen zu lassen. Alle Drachen, die über telekinetische Kräfte verfügten, beteiligten sich umgehend an diesem Zerstörungswerk.
Währenddessen starrte der Präsident, der sich inzwischen auch an den Rand des Central Parks zurückgezogen hatte, ungläubig auf das, was die Drachen mit der Stadt anstellten. Alle Häuser stürzten einfach so ein. Er konnte gar nicht glauben, was er da sah.

„Mister President, ich habe Ihnen gleich gesagt, dass es keine gute Idee ist, ausgerechnet in dieser Situation nach New York zu fliegen“, sagte einer der Leibwächter etwas besserwisserisch.
„Ach halten Sie den Mund. Mit so etwas konnte doch niemand rechnen. Wie zum Teufel schaffen die Drachen es nur, all diese Häuser einfach einstürzen zu lassen? Ich dachte immer, die wären alle ganz solide gebaut.“
„Ich weiß es nicht, Sir. Aber ich denke, sie setzen dabei eine Technik ein, die uns bisher noch unbekannt ist“, meinte der Leibwächter.
„Ja. Und wir haben keinerlei Möglichkeiten, die Zerstörung unserer Stadt zu verhindern“, meinte der Präsident düster.
Währenddessen brachte vor allem Shevan ein Gebäude nach dem Anderen zum Einsturz. Doch nach einiger Zeit flogen Argentum und Terakona zu ihm und sagten: „Vielleicht wäre es gut, wenn wir ein paar der höchsten Häuser einfach stehen lassen würden.“

„Warum? Vorhin wolltest du noch unbedingt die ganze Stadt platt machen“, erwiderte Shevan ein wenig verwundert über Argentums Worte.
„Ja schon. Aber einige dieser Häuser wären bestens geeignet, um oben auf den Dächern Drachennester zu errichten“, meinte Argentum.
„Keine schlechte Idee. Dann lasse ich ein paar Häuser stehen. Ich muss nur schnell den Anderen bescheid sagen.“
„Gut. Vor allem die höchsten Gebäude wären bestens für unsere Nester geeignet. Die solltest du vor allem stehen lassen.“
„Alles klar, Argentum.“
„Aber lass bloß nicht zu viele Häuser stehen. Nur ein paar der höchsten“, schärfte Argentum dem schwarz-grünen Drachen noch einmal ein.

Die Zerstörung der Stadt verlief viel schneller, als man für möglich halten würde. Nach nur wenigen Stunden war New York City für immer ausradiert. Nur noch ein paar rauchende Trümmer erinnerten an diese frühere Metropole. Doch wie Argentum verlangt hatte, hatte Shevan und die anderen, an der Zerstörung der Stadt beteiligten Drachen einige der höchsten Gebäude stehen lassen. Diese wirkten so einzeln inmitten einer Trümmerlandschaft ziemlich fehl am Platze.

Doch noch immer waren die Straßen nicht völlig verlassen. Immer wieder konnte man vereinzelte Menschen in den Trümmern herumirren sehen. Es hatte wohl keinesfalls jeder Einwohner die Stadt freiwillig verlassen.

Der Präsident hatte die Stadt mittlerweile wieder verlassen und er überlegte sich, wie er diese Ereignisse nur der Bevölkerung erklären soll. Sicher würde man von ihm eine historische Rede erwarten, die in allen Nachrichtensendungen zu sehen sein wird. Doch er hatte keine Ahnung, was er nur sagen sollte. Dass New York einfach durch ein paar Drachen zerstört worden ist? Dann konnte er auch gleich zurücktreten. Man würde ihn fragen, weshalb niemand etwas dagegen getan hat. Und er hatte keine gute Antwort darauf. Egal was er tat. Sicher würde Amerika bald einen neuen Präsidenten haben.

Es war die Natur, die die Menschheit bestraft hatte. Und die Menschen konnten wohl froh sein, dass sich die Zerstörung nur auf eine Stadt beschränkte. Amerika würde wohl auch ohne New York nicht gleich untergehen. Das dachte sich der Präsident zumindest in diesen Stunden.

Donnerstag, 01. Mai, 07:00 Uhr, Central Park, Manhatten, New York City

Nach vollendeter Zerstörung der Stadt hatten sich die Drachen wieder im Central Park eingefunden. Nun, als die Sonne wieder aufging und Tageslicht die Trümmer der Stadt erhellte, versammelten sich alle Drachen, die an dieser Aktion beteiligt waren dort um das neu geschaffene Drachenrevier untereinander aufzuteilen.

„Ich wüsste nicht, was ich mit so einem Haufen Schutt anfangen sollte. So ein Revier brauche ich nicht“, meinte Terakona. Tatsächlich sah das zerstörte New York nicht gerade besonders hübsch und einladend aus.

Auch viele der anderen Drachen mussten Terakona zustimmen. Doch dann sagte Thoraldur: „Das ist alles kein Problem. Mit ein wenig Magie wird es nicht lange dauern, bis wir hier eine echte Wildnis haben.“
„So? Und wie lange soll das dauern?“
„Das geht schnell. Dauert höchstens ein paar Tage. Alles was man dafür braucht ist ein wenig Magie des Lebens“, sagte Thoraldur und schaute dabei Shevan an.
„Schau mich nicht so an. Ich brauche erst mal eine Pause. Es war anstrengend genug, diese blöden Menschenhäuser kaputt zu machen“, erwiderte Shevan.
„Aber wenn wir unsere Kräfte vereinen, dann sollten wir schon innerhalb weniger Stunden aus diesem Trümmerhaufen eine blühende Landschaft machen können“, meinte Thoraldur.
„Keine schlechte Idee. Ich glaube, das könnte funktionieren. Aber hinterher brauche ich noch ein paar Zweibeiner, um meine Kraftreserven wieder aufzufüllen“, meinte Terakona lächelnd.

Die Drachen beratschlagten noch kurz, wer sich alles daran beteiligen konnte. Die meisten Drachen verfügten über magische Fähigkeiten und viele meldeten sich freiwillig, aus dieser Trümmerlandschaft wieder eine Wildnis zu machen. Es gab nur einen Drachen, der dagegen stimmte. Argentum.

„Ich bin dagegen“, sagte er. „Diese Trümmer hier sind ein Beweis für die Überlegenheit der Drachen über die Menschen. Und für die Menschen würde es immer als Warnung gelten, wenn diese Trümmer auch weiter erhalten bleiben. Ein Wald, oder was auch immer ihr hier errichten wollt, hätte keine abschreckende Wirkung auf die Zweibeiner.“
„Aber wenn wie es so lassen, dann haben auch wir nichts davon. In so einem Trümmerhaufen möchte ich auch als Drache nicht leben“, meinte Shevan.

„Du solltest aber nicht vergessen, dass Zweibeiner sehr dumm und kurzlebig sind. Sie werden schon nach wenigen Jahren vergessen haben, was hier passiert ist. Und dann werden sie wieder kommen und versuchen, ihre blöde Stadt wieder aufzubauen. Das können wir nur verhindern, wenn sie durch die Trümmer immer wieder daran erinnert werden, wie hilflos sie doch gegen uns Drachen sind“, erklärte Argentum.

„Das glaube ich nicht. Und selbst wenn sie versuchen, wieder in die Stadt zu kommen, dann haben wir wenigstens immer genug Beute. Deshalb bin ich dafür, dass wir die Stadt Wiederbewalden. Wir sollten einfach darüber abstimmen, was wir machen“, meinte Terakona grinsend.

Da außer Argentum kein anderer Drachen gegen eine, wie Terakona es nannte, Wiederbewaldung stimmte, entschieden die Drachen, aus der Trümmerlandschaft durch Magie wieder ein Waldgebiet zu machen. Da dies jedoch nicht so einfach war, wie ein paar Häuser zu zerstören, würde dieses Vorhaben sicher ein paar Tage dauern. Dennoch entschieden die Drachen, sofort damit anzufangen.

„Gut. Fangen wir an. Aber vorher muss ich noch etwas erledigen“, sagte Thoraldur und er ging ein Stückchen von den anderen Drachen weg, um sich für kurze Zeit einen unbeobachteten Platz zu suchen. Denn es war mittlerweile Zeit, die Reste von Raimund endlich loszuwerden. Zumindest das, was von dem Menschen noch übrig war. Und viel war das nicht. Dennoch wollte Thoraldur das besser nicht vor den Augen all dieser Drachen erledigen. Deshalb zog er sich versteckt hinter einigen Bäumen im Central Park zurück und begann dort, Raimunds Überreste wieder auszuscheiden. Als Menschenüberreste war das, was wieder rauskam jedoch nicht mehr zu erkennen. Thoraldur lächelte und flüsterte: „Du hast gut geschmeckt, Kleiner. Ich werde künftig sicher noch öfters Menschen fressen.“

Mittwoch, 07. Mai, 12:00 Uhr, neues Drachenrevier im ehemaligen New York City

Einige Tage später war das Vorhaben der Wiederbewaldung New Yorks abgeschlossen. Das gesamte Gebiet der Stadt war nun nicht mehr wiederzuerkennen. Zwar ragten noch ein paar der von den Drachen verschonten Wolkenkratzer aus dem Wald heraus, doch die wirkten vollkommen fehl am Platze. Allerdings gab es noch immer Menschen, die ihre Heimat nicht verlassen wollten. Einigen gefiel es sogar, plötzlich in einem ausgedehnten Waldgebiet zu leben. Bislang hatte es niemand gewagt, gegen die Drachen zu kämpfen, wenn man mal von einigen halbherzigen Aktionen absah. Doch die endeten für die Menschen immer tödlich. Jeder, der Widerstand leistete, wurde umgehend von einem der anwesenden Drachen verschlungen. Für Fehlverhalten, egal welcher Art gab es immer nur eine Strafe: den Tod durch sofortiges Verschlungen werden.

Auch der Präsident der Vereinigten Staaten hatte sich seit der Zerstörung der Stadt nicht mehr sehen lassen. Offiziell war die Stadt New York nun auch kein Teil der Vereinigten Staaten von Amerika mehr. Die Menschen hatten das Gebiet kurzerhand zum Sperrgebiet erklärt und eine Warnung herausgegeben, das betreffende Gebiet zu betreten. Dennoch hielten sich nicht alle Menschen an diese Warnung.

Manche kamen sogar freiwillig in diese neue Wildnis. Trotz der Gefahr, jederzeit von Drachen gefressen zu werden, gab es immer wieder ein paar Leute, die das Leben in der Stadt satt hatten und sich lieber einmal an einem Leben in der Wildnis versuchten. Die meisten dieser Leute zogen es jedoch vor, oft schon nach wenigen Tagen freiwillig wieder zu verschwinden, da sie das bequeme Leben in einer westlichen Gesellschaft letztlich doch vorzogen.

Von den über acht Millionen Menschen, die einst in New York gelebt hatten, waren letztlich kaum noch dreitausend freiwillig geblieben. Doch diese fingen bald an, dieses neue Leben zu lieben. Viele freundeten sich sogar mit den Drachen an. Manche dieser Leute waren, ähnlich wie Raimund darauf aus, vielleicht doch irgendwann mal gefressen zu werden. Für andere war es einfach nur ein Abenteuer, mit Drachen auf so engen Raum zusammenzuleben.

Donnerstag, 08. Mai, 10:00 Uhr, neues Drachenrevier im ehemaligen New York City

Am folgenden Tag stellte sich Argentum vor die anderen Drachen und sagte: „Es ist geschafft! Endlich kann man sich hier in dieser Gegend auch als Drache wieder wohl fühlen. Aber eines stört mich noch an unserem neuen Revier. Diese Statue, die dort hinten auf dieser kleinen Insel steht. Die stört mich. Es ist eine Statue von einem Menschen. Das ist eine Schande! In einem Drachenrevier sollte man nur Statuen von Drachen akzeptieren. Wir sollten sie schnellstens kaputt machen.“

Terakona entgegnete: „Vielleicht sollten wir sie besser stehen lassen. Für die Menschen scheint diese Statue sehr wichtig zu sein. Ich glaube, sie nennen sie Freiheitsstatue.“
„Pah. Menschen wissen doch gar nicht, was Freiheit überhaupt ist. Außerdem ist diese Statue hässlich“, erwiderte Argentum.
„Also... wenn ich dazu mal etwas sagen dürfte, Argentum...“, begann Shevan.
„Was ist denn, Shevan?“
„Wir... wir könnten die Statue doch etwas verändern. Wenn wir aus dem Menschen einen Drachen machen, dann würde es sicher viel besser aussehen“, schlug Shevan vor.
„Und wie willst du das anstellen? Um das zu schaffen, muss man schon über sehr fortgeschrittene, magische Fähigkeiten verfügen. Aber im Grunde ist die Idee nicht schlecht“, meinte Argentum.
„Ich kann das. Aber nur, wenn ich dabei meine Ruhe habe und mich niemand stört. Es erfordert nämlich sehr viel Konzentration“, erklärte Shevan.
„Wie lang wird das dauern?“, fragte Argentum ein wenig ungeduldig.
„Eine Stunde“, antwortete Shevan und flog los in Richtung Freiheitsstatue.

Donnerstag, 08. Mai, 11:00 Uhr, neues Drachenrevier im ehemaligen New York City, Liberty Island, Freiheitsstatue

Nur wenige Minuten später landete Shevan neben der Freiheitsstatue. Er wusste, dass er sich einiges vorgenommen hatte. Ein Hochhaus, oder einfach nur eine Statue, wie die Freiheitsstatue dem Erdboden gleich zu machen war einfach. Aber die Statue durch Magie so deutlich zu verändern, dass sie am Ende einen Drachen zeigte, war eine Herausforderung. Doch Shevan hatte sich freiwillig dazu bereit erklärt und jetzt wollte er es auch ordentlich machen. Den anderen Drachen traute er so eine Veränderung einer Statue nicht zu. Deshalb zog er es vor, alles allein zu versuchen. Nur dann würde das Ergebnis am Ende auch gut aussehen, glaubte er.

Shevan konzentrierte sich und machte sich gleich ans Werk. Es dauerte lange, doch nach ein paar Stunden war es geschafft. Schnell flog Shevan zu den anderen Drachen und verkündete: „Ich bin fertig! Kommt mit und schaut es euch an. Jetzt sieht es viel besser aus als vorher.“
Shevan flog voraus und alle anwesenden Drachen folgten ihm sofort neugierig.

Donnerstag, 08. Mai, 15:00 Uhr, neues Drachenrevier im ehemaligen New York City, Liberty Island, Freiheitsdrachenstatue

Am Ort der ehemaligen Freiheitsstatue angekommen, schauten sich die Drachen Shevan’s Werk genau an. Alle schauten sich die neue Freiheitsdrachenstatue von allen Seiten ganz genau an. Keiner der Drachen hatte daran etwas auszusetzen. Selbst Argentum war begeistert.

((Hinweis des Autors: An dieser Stelle ist in der PDF-Version dieser Geschichte ein Bild der Freiheitsdrachenstatue zu sehen. Wer es sehen will, dem empfehle ich, die PDF-Version herunterzuladen))


„Wirklich gute Arbeit, Shevan. Jetzt ist es hier gleich viel schöner geworden. Nichts soll hier mehr an diese dummen Menschen erinnern. Und jetzt kann man schon von weitem sehen, wer hier ab sofort das Sagen hat. Gut gemacht“, lobte Argentum den schwarzgrün gestreiften Drachen.

„Damit sollte die Eroberung dieser Menschenstadt durch uns Drachen in Stein gemeißelt und damit endgültig sein. Ich schlage vor, dass wir zur Feier des Tages alle noch ein paar Menschen jagen. Ich habe Hunger und bin gerade in der besten Stimmung, mir ein paar dieser Menschen einzuverleiben“, verkündete Argentum.
„Gute Idee. Aber wir sollten nicht in einer Gruppe von Drachen zur Jagd aufbrechen. Sonst denken die übriggebliebenen Menschen noch, dass wir gezielt nach ihnen jagen. Wenn wir einzeln vorgehen und jeder von uns in einem anderen Bezirk unseres neuen Reviers jagen geht, fällt das sicher nicht so auf. Ich nehme den nördlichen Bereich der früheren Menschenstadt“, schlug Terakona vor.

„Gute Idee. Dann gehe ich nach Westen. Dort gibt es die leckersten Menschen“, meinte Argentum.
„Quatsch. Die Menschen schmecken überall gleich. Egal wo sie wohnen“, erwiderte Shevan lachend. „Aber um eure Jagd nicht zu stören gehe ich nach Süden.

Thoraldur, der inzwischen auch wieder hungrig war, entschied sich, nach Osten zu gehen.
„Und hinterher treffen wir uns wieder hier?“, fragte Shevan.
„Ja. Ich wünsche euch allen reichlich Beute“, meinte Argentum und flog sofort Richtung Westen davon.
Terakona erhob sich auch in die Lüfte und hielt sich in nördlicher Richtung. Am nördlichen Rand der ehemaligen Menschenstadt glaubte sie, Erfolg haben zu können. Auch Shevan und Thoraldur machten sich jetzt auf den Weg.

Donnerstag, 08. Mai, 16:00 Uhr, neues Drachenrevier im ehemaligen New York City, nördlicher Bezirk

Es dauerte nicht lange, bis Terakona bereits einige mögliche Opfer aufgespürt hatte. Menschen waren aus der Luft sehr leicht zu erkennen. Lächelnd kreiste Terakona in großer Höhe über dem nördlichen Rand des neuen Drachenreviers und überlegte sich, wie viele Menschen sie sich schnappen sollte. Schließlich entschied sie sich, einfach alle zu fressen, die sie erbeuten konnte und landete direkt neben einer kleinen Gruppe von Menschen.

„Na was haben wir denn da? Eine Gruppe von Zweibeinern, die sich noch immer in unserem Revier aufhält. Das trifft sich gut. Wen von euch soll ich als ersten fressen?“, sprach Terakona die kleine Gruppe grinsend an.
„Achtung! Da ist einer von den Drachen. Schnell weg“, brüllte einer der Menschen und Panik ergriff die kleine Gruppe. Doch Terakona hatte keine Mühe, alle fünf Menschen an einer Flucht zu hindern.

„Hehehe. Niemand läuft vor mir davon. Ich bin Terakona, eine der besten Jägerinnen unter allen Drachen. Kein Mensch entkommt mir“, sagte Terakona lachend und öffnete dabei gierig ihr Maul, bereit einen Menschen nach dem anderen zu verschlingen. Fünf Menschen waren für Terakona genau die richtige Menge und sie war entschlossen, keinen der fünf Menschen entkommen zu lassen. Ohne zu zögern nahm sie den ersten ins Maul und verschluckte ihn. Das selbe tat sie auch mit Mensch Nummer zwei und drei. Da sie nur unter Schwierigkeiten in der Lage gewesen wäre, allen fünf Menschen vorher die Kleidung zu entfernen, hatte sie die ersten drei einfach mitsamt ihren Klamotten verschlungen. Sie zog zwar unbekleidete Beute vor, doch es war kaum möglich, alle fünf Menschen zu erbeuten, auszuziehen und zu verschlingen, ohne dass dabei einer oder sogar mehrere entkommen würden. Mit den beiden verbliebenen Menschen würde sie sich natürlich weit mehr Zeit lassen und vor allem würde sie ihnen vor dem Verschlingen die Kleidung entfernen. Ihr Magen war zwar durchaus in der Lage, auch damit fertig zu werden, doch sie zog es dennoch vor, wenn ihr die Beute nicht so schwer im Magen lag.

Jetzt, mit drei noch lebenden Menschen im Magen, war sie bestens gelaunt. Grinsend sagte sie zu den beiden restlichen Menschen: „Und nun zu euch. Da zwei einzelnen Menschen einer Drachin wie mir niemals entkommen können, kann ich euch auch ein wenig mehr meiner Zeit widmen. Aber auch ihr werdet letztlich in meinem Magen landen. Genauso wie eure drei Freunde. Aber ihr könnt es genießen. Vielleicht wird es euch sogar gefallen. Ich hatte gelegentlich schon Menschen, die es genießen konnten, von mir verschluckt zu werden.“

Diesmal war es kein Problem, dem Menschen die Kleidung zu entfernen. Doch es war offensichtlich, dass der Mensch alles andere als begeistert von der Aussicht war, von Terakona verschluckt zu werden. Er versuchte sich zu wehren und sich loszureißen, doch es war ihm unmöglich, der Drachin zu entkommen. Terakona lachte nur über diese schwächlichen Befreiungsversuche des Menschen.

„Gib dir keine Mühe. Du wirst mir nie entkommen können. Du ersparst dir unnötige Schmerzen, wenn du dich einfach ergibst“, sagte Terakona und nahm jetzt den vorletzten Menschen in ihr Maul.
Leise schnurrend schleckte Terakona ihn ab und schluckte ihn wenig später genüsslich hinunter. „So. Das war Nummer vier. Einer fehlt jetzt noch“, verkündete Terakona lachend und starrte dabei den letzten Menschen an.
„Nein... mit mir machst du das nicht... ich... ich habe ein Messer. Und ich werde dich angreifen, wenn du mich auch fressen willst“, knurrte der Mensch und fuchtelte mit einem kleinen Messer herum.

Terakona ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich vor einem so kleinen Messer Angst habe. Jeder einzelne meiner Zähne ist größer und schärfer als dieses lächerliche Messer. Damit wirst du dich nicht retten können, Mensch.“

„Aber ich kann dich verletzen. Verschwinde und lass mich in Ruhe du blöde Drachin“, knurrte der Mensch.
„Du scheinst noch nicht zu wissen, wie man sich einer Drachin gegenüber benimmt, Menschlein. Aber das werde ich dir schon beibringen“, erwiderte Terakona und nahm dem Mensch das Messer weg und zerbrach es mühelos in zwei Teile.
„Hey, das war teuer“, beschwerte sich der Mensch.

„Du wirst kein Geld mehr brauchen. Also kann es dir egal sein, was es gekostet hat. Und weil du frech zu mir warst, gibt es für dich auch eine Sonderbehandlung. Ich werde dich, genauso wie die anderen vier Menschen verschlingen. Aber mit dir warte ich damit noch, bis die ersten vier schon soweit verdaut sind, dass es auch richtig eklig für dich sein wird, wenn du dann in meinem Magen ankommst. Hehehehe“, verkündete Terakona fies grinsend.
„Nein. Das... das kannst du nicht machen“, erwiderte der Mensch jetzt doch ziemlich erschrocken.
„Oh doch. Das kann ich. Und ich werde es auch machen. Ihr Menschen solltet endlich einsehen, dass auch ihr jederzeit gefressen werden könnt. Aber es wird noch ein paar Stunden dauern, bis die ersten vier Menschen weit genug zersetzt sind, dass es genau richtig für dich ist. Ein Aufenthalt in einem Drachenmagen voller zersetzter Menschenüberreste ist genau richtig für Leute wie dich. Und bis es soweit ist, werde ich dich noch gründlich abschlecken“, sagte Terakona und begann, den Menschen gierig abzuschlabbern.

Aus Terakonas Magen waren deutlich die Schreie der vier von ihr verschlungenen Menschen zu hören. Terakona kümmerte sich gar nicht darum, doch der fünfte Mensch begann zu schwitzen und geriet immer mehr in Panik. Besonders, als Terakona ihn in ihr Maul nahm.

„Nein! Ich will nicht. Lass mich raus!“, brüllte der Mensch.
„Keine Sorge, Kleiner. So lange du aus meinem Magen noch Schreie hörst, werde ich dich garantiert nicht verschlingen. Das mache ich erst heute Nacht oder morgen früh. Bis es soweit ist, brauchst du dir keine Sorgen zu machen“, erklärte Terakona.

Donnerstag, 08. Mai, 16:00 Uhr, neues Drachenrevier im ehemaligen New York City, westlicher Bezirk

Während sich Terakona mit ihrem fünften Opfer amüsierte, war Shevan in den westlichen Bezirk des neuen Drachenreviers aufgebrochen. Er traf dort etwa zur gleichen Zeit an, wie auch Terakona im Norden angekommen war. Argentum wollte nicht lange mit seiner Beute spielen. Er hatte Hunger. Sogar großen Hunger. Und es war ihm egal, was für Menschen er erwischte. Hauptsache er konnte ein paar dieser Zweibeiner erbeuten. Je mehr, desto besser, dachte er sich.

Lange dauerte es nicht, bis er einen Mann und eine Frau fand, dessen Auto am Straßenrand parkte. Es sah aus, als hätte der Wagen eine Panne. Argentum landete in einiger Entfernung und schlich sich leise an die beiden Menschen an. Mit nur zwei Menschen würde er sich sicher nicht zufrieden geben. Doch es war zumindest ein Anfang, dachte sich der Drache. Argentum konnte die beiden Menschen belauschen, als er sich anschlich.

„Hast du endlich den Abschleppdienst erreicht?“, fragte die Frau ungeduldig.
„Wie denn? Ich hab hier keinen Empfang. Seit diese blöden Drachen die Stadt platt gemacht haben, funktioniert hier auch kein Telefon mehr. Es ist zum Kotzen“, fluchte der Mann. Argentum runzelte die Stirn und er spürte schon jetzt, dass er wütend wurde. Blöde Drachen! So eine Unverschämtheit, dachte er sich und hätte die beiden Menschen am liebsten sofort gefressen. Doch er wollte dabei nichts überstürzen und schlich sich nur langsam näher ran.

Bald hatte Argentum eine Stelle erreicht, von der aus er sich nicht weiter anschleichen konnte, ohne dabei sofort gesehen zu werden.
„Also ich laufe nicht zu Fuß den ganzen Weg zurück“, beschwerte sich die Frau jetzt lauthals.
„Na gut, dann bleibst du eben im Auto sitzen und ich gehe allein los. Wenn wir nicht bald von hier fort kommen wird es dunkel. Und ich bleibe nicht in der Dunkelheit in diesem Drachenrevier zurück. Wenn es dunkel ist, wird es hier zu gefährlich für uns“, meinte der Mann.

Argentum trat jetzt aus seinem Versteck und ging einfach auf die beiden Menschen zu. Grinsend fragte er: „Und warum sollte es in der Dunkelheit für euch Zweibeiner gefährlicher sein, als am Tag?“
„Scheiße! Da ist einer der Drachen“, brüllte die Frau und wollte weglaufen. Doch Argentum reagierte sehr schnell und es war für den Drachen kein Problem, die beiden Menschen an einer Flucht zu hindern. Lachend schleckte sich Argentum über die Lefzen. Es war ihm anzusehen, was er mit den Menschen vorhatte.

„Vielleicht kann ich euch mit eurer komischen, stinkenden Blechkiste da helfen“, sagte Argentum und deutete auf das stehen gebliebene Auto.
„K... kennst du dich denn damit aus?“, fragte der Mann überrascht.
„Na klar. Pass auf. Ich zeige euch, was Drachen mit solchen Blechkisten normalerweise tun“, sagte Argentum und sprang auf das Auto und machte es unter seinem Pranken platt. Die Frau konnte gerade noch rechtzeitig heraus springen.
„Hey... mein... mein Auto!“

„Das brauchst du nicht mehr. Und es ist ein Auto weniger, dass hier die Luft verschmutzt“, erwiderte Argentum nur.
„Aber...“
„Und jetzt zu erfreulicheren Dingen. Meinem Abendessen.“ Argentum ging nicht besonders sanft mit den beiden Menschen um, als er ihnen die Kleidung entfernte. „Ihr seht beide ziemlich lecker aus. Da weiß man gar nicht, wen man zuerst verschlingen soll.“
„Was? Aber... Nein! Lass das. Das kannst du doch nicht machen. Wir sind nicht essbar.“
„Ich glaube, ich werde versuchen, euch beide in einem Schluck zu verschlingen. Das mache ich nur selten. Aber es geht schneller und ich habe keine Lust noch mehr Zeit mit euch zu verschwenden“, erwiderte Argentum und öffnete gierig sabbernd sein Maul.

„Vortreten ihr zwei. Ich habe einen sehr gemütlichen Platz für euch reserviert. Schon viele Menschen vor euch haben diesen Platz so genossen, dass sie vor lauter Glück ganz... aufgelöst waren. Zumindest hinterher“, sagte Argentum fies grinsend. Ohne noch länger zu zögern, nahm er die beiden Menschen auf einmal in sein Maul.

Die beiden Menschen brüllten vor Angst und begannen um Hilfe zu rufen. Doch es war niemand in der Nähe, der ihre Schreie hätte hören können. Argentum genoss es sichtlich und bereitete sich darauf vor, diese beiden Menschen in einem Schluck zu verschlingen. „Schaut euch mein Maul ruhig noch etwas genauer an. Denn wenn ihr mein Maul hinter euch habt, wird es so dunkel sein, dass ihr nichts mehr erkennen könnt. Ich zähle jetzt bis drei. Dann verschlinge ich euch. Eins...“
„Bitte nicht... Lass uns doch verhandeln. Wir geben dir alles, was wir besitzen“, wimmerte die Frau jetzt.

Argentum lachte jedoch nur und erwiderte: „Was könntet ihr Menschen schon besitzen, was mich auch interessiert? Menschen besitzen immer nur völlig überflüssigen Krimskrams. Kein Drache könnte damit etwas anfangen. Und jetzt genug gequatscht. Wo war ich? Ach ja... zwei... und...“
„Nein. Tu das nicht!“, wimmerten die beiden Menschen.
„Seid still. Sonst verzähle ich mich noch. Also... was kam noch mal nach der Zwei? Äh... ach ja. Drei. Hehehe“, knurrte Argentum und verschlang die beiden Menschen im nächsten Moment. Zwei auf einmal zu verschlucken war gar nicht so leicht. Selbst Argentum, verschlang Menschen fast immer einzeln. Doch obwohl zwei auf einmal ziemlich viel war, schaffte er es. Leise schnurrend spürte er, wie die Menschen seinen Hals hinab rutschten.

Jetzt fühlte er sich schon besser. Und mit etwas Glück würde er vielleicht sogar noch mehr Menschen erbeuten können. Hier am Stadtrand der ehemaligen Stadt New York gab es viele Menschen. Seien es Flüchtlinge aus der Stadt, oder einfach nur Neugierige, die sich das ansehen wollten, was die Drachen aus der Stadt gemacht hatten. Auf jeden Fall hatte Argentum hier beste Jagdbedingungen.

„Lass uns sofort raus, du Mistvieh!“, hörte er einen der Menschen in sich brüllen. Doch darum kümmerte sich Argentum gar nicht. Die Menschen waren ihm völlig egal. Sollen die doch ruhig brüllen so lange sie wollten. An so was störte sich Argentum schon lange nicht mehr. Er war es schon gewohnt, dass sich Menschen in seinem Magen alles andere als ruhig verhielten. Doch darüber amüsierte er sich meistens nur. Jetzt war es auch nicht anders.

Ohne zu antworten erhob er sich in die Lüfte und hielt Ausschau, nach weiterer Beute. Und es dauerte auch nicht lange, bis er weitere Menschen erblickte. „Menschen gibt es wirklich an jeder Ecke. Man braucht sie gar nicht lange zu suchen“, brummelte Argentum und kreiste über einer weiteren Gruppe, bestehend aus drei Menschen. Offenbar Spaziergänger, die auf dem Weg Richtung Drachenrevier waren.

Mit einem kurzen Sturzflug landete Argentum direkt neben den Leuten und funkelte sie gierig an. „Was wollt ihr hier? Hier beginnt das Drachenrevier. Menschen werden hier bestenfalls als Dessert akzeptiert.“
Argentum zögerte nicht lange und gab den Menschen auch keine Gelegenheit, zu antworten. Der Drache war problemlos in der Lage, auch drei Menschen an einer Flucht zu hindern.

Es war alles so schnell gegangen, dass die Menschen gar nicht wussten, wie ihnen geschah. Als einer der drei losrannte, fing Argentum ihn sehr schnell wieder ein. Ein schneller Schlag mit der dolchähnlichen Endung seines Schweifes genügte, und der Mensch rührte sich nicht mehr. Ganz eindeutig war er tot.

„Das passiert mit allen, die versuchen vor mir zu flüchten“, knurrte Argentum und die beiden verbliebenen Menschen rührten sich nun nicht mehr von der Stelle. Das nutzte der Drache natürlich auch gleich aus. Er öffnete sein Maul und sagte: „Freiwillige vortreten bitte.“

„Du glaubst doch wohl nicht, dass wir freiwillig in dein Maul klettern? So dumm ist keiner. Genügt es dir nicht, dass du unseren Freund umgebracht hast? Dort liegt er. Warum frisst du nicht ihn?“, brüllte einer.
„Weil er tot ist. Und mir schmecken nur lebende Menschen.“
„Und warum hast du ihn dann umgebracht?“
„Um euch zu zeigen, dass man mit Drachen wie mir respektvoll umzugehen hat. Besonders, wenn man nur ein schwächlicher Mensch ist. Und jetzt mache ich euch folgendes Angebot. Wenn sich einer von euch freiwillig opfert, dann lasse ich den zweiten gehen. Wenn sich keiner freiwillig opfert, dann werdet ihr beide gefressen. Ihr habt drei Minuten Bedenkzeit“, sagte Argentum grinsend.

„Aber derjenige, der sich freiwillig meldet, stirbt dann doch.“
„Das lässt sich wohl nicht vermeiden. Aber der Andere überlebt. Wer von euch ist bereit, sich für den Anderen zu opfern?“
Doch die beiden Menschen konnten sich nicht einigen. Keiner von beiden hatte den Mut, sich selbst zu opfern. Argentum lächelte, denn er hatte auch nichts Anderes erwartet.

„Geh du vor. Du bist der Ältere von uns. Du stirbst eh bald“, sagte einer der Menschen zu dem anderen.
„Du spinnst wohl. Ich bin erst 35. Das ist noch nicht alt. Außerdem hab ich Frau und Kinder.“
„Na also. Dann hast du ja schon alles erreicht im Leben. Ich habe das alles noch vor mir. Und du bist acht Jahre älter als ich. Ich bin nämlich erst 27.“
„Ich sage du opferst dich.“
„Niemals. Du wirst es tun.“
„Nein du.“
„Nein du bist ersetzbar.“
„Bin ich nicht. Aber wenn du stirbst, dann ist das kein Verlust.“
„Du hast sie wohl nicht alle. Ich habe mich entschieden. Du wirst dich opfern.“
„Mit welchem Recht willst du das entscheiden?“

Der Streit ging noch eine ganze Weile so weiter, doch eine Entscheidung fiel dabei nicht.
Argentum verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Das war mal wieder typisch für diese dummen Menschen.
„Schluss jetzt! Zieht euch aus. Alle beide. Dann werde ich entscheiden, wer von euch leckerer aussieht. Und den werde ich dann fressen“, sagte Argentum. Doch in Wahrheit wollte er natürlich beide Menschen haben.

„Ha. Jetzt bin ich mir sicher, dass ich nicht gefressen werde. Du hast nämlich immer gesagt, dass du besser aussiehst als ich. Dann wird sich der Drache sicher für dich entscheiden. Schönlinge werden immer zuerst gefressen“, freute sich der ältere der beiden Menschen. Nun glaubte er, dass er eine Chance hatte. Doch da kannte er Argentum schlecht.
Die beiden Menschen begannen nun wirklich, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Lächelnd schaute der Drache dabei zu. Manchmal war es so einfach, diese dummen Menschen zu überlisten.

„Ganz ausziehen bitte! Auch die Unterwäsche“, knurrte Argentum.
„Aber doch nicht hier in aller Öffentlichkeit“, wandte der jüngere der beiden Menschen ein.
„Hier ist niemand, der euch sieht. Und jetzt beeilt euch mal. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit“, erwiderte Argentum ungeduldig.

Zögernd entfernten die beiden Menschen nun auch ihre Unterwäsche und standen nun völlig entblößt vor dem Drachen.
„Hm... für welchen entscheide ich mich da bloß?“, sagte Argentum und tat so, als hätte er wirklich vor, einen der beiden Menschen zu verschonen. Gierig schnappte Argentum nach dem jüngeren der beiden Männer und nahm ihn ins Maul. Er schleckte ihn gründlich ab und dann verschlang er ihn vor den Augen des anderen Mannes. Dieser schien plötzlich sehr erleichtert zu sein. Er glaubte, dass sich Argentum mit dem einen Menschen zufrieden geben würde. Mit zitternden Knien stand er da und wischte sich den Angstschweiß von der Stirn.

„Puh. Glück gehabt“, murmelte er leise. Doch nicht leise genug, als dass Argentum ihn nicht gehört hätte.
„Ja, du hast wirklich Glück gehabt. Falls man es Glück nennen kann, ein paar Minuten später gefressen zu werden.“
„Aber... aber du wolltest doch einen von uns verschonen“, beschwerte sich der Mensch bestürzt.
„Nur, wenn sich dein Kumpel freiwillig hätte fressen lassen. Doch das hat er nicht getan. Wie alle Menschen hat auch er keinerlei Ehre. Jeder Drache hätte sich sofort selbst geopfert, wenn er dadurch seinen Freund hätte retten können. Vielleicht werdet ihr Menschen es irgendwann lernen. Doch du wirst das wohl nie erfahren. Und jetzt genug geredet. Zeit zum Essen“, sagte Argentum und nahm nun auch den zweiten Menschen in sein Maul. Doch mit ihm ließ er sich mehr Zeit. Ihn wollte er möglichst lange genießen, bevor er ihn verschlang.

„Möchtest du mit dem Kopf oder mit den Füßen voran verschlungen werden?“, fragte Argentum grinsend.
„Gar nicht. Ich will überhaupt nicht verschlungen werden. Bitte lass mich gehen. Dann sage ich auch allen Menschen, dass du ein sehr netter Drache bist.“

„Es ist mir egal, ob die Menschen mich für einen netten Drachen halten oder nicht. Das kümmert mich nicht. Aber weißt du, ich habe festgestellt, dass sich eine große Mehrheit der Menschen dafür entscheidet, mit den Füßen voran verschlungen zu werden. Ich weiß zwar nicht warum, aber die meisten Menschen scheinen zu glauben, ich könnte sie auf diese Weise nicht so leicht verschlingen, oder sie könnten sich mit den Füßen vielleicht irgendwie abstützen oder festhalten. Doch das alles ist völliger Unsinn. Für mich macht es keinen großen Unterschied, wie ich einen Menschen verschlinge. Sie rutschen immer fast gleich schnell meinen Hals hinab. Egal, ob mit den Füßen oder mit dem Kopf voran“, erklärte Argentum grinsend.

„Gibt es denn keine Möglichkeit, dich davon zu überzeugen, dass du mich gehen lässt?“, fragte der Mensch verzweifelt.
„Nein, die gibt es nicht. Warum sollte ich auch? Ihr Menschen habt auf uns Drachen auch niemals Rücksicht genommen. Also beschwert euch nicht, wenn wir nicht gut auf eure Art zu sprechen sind“, erwiderte Argentum.
„Aber... aber...“
„Und jetzt ist es genug. Ich diskutiere nicht mit Menschen“, knurrte Argentum und nahm den Menschen jetzt ins Maul. Er schleckte ihn noch eine Weile gründlich ab, um den Geschmack so lange wie möglich zu genießen.
Erst nach einigen Minuten sagte der Drache: „Und jetzt mach dich bereit, Mensch. Bereit, mich auch von Innen kennen zu lernen.“
„Nein... bitte nicht. Ich will nicht...“

Doch der Mensch kam nicht mehr dazu, noch mehr zu erwidern, denn Argentum begann in diesem Moment, ihn zu verschlingen. Auch beim Verschlingen ließ sich der Drache viel Zeit, sodass der Mensch nur sehr langsam in seinem Hals verschwand. Doch obwohl sich der Mensch nach Kräften dagegen wehrte, hatte er keine Möglichkeit zu verhindern, immer tiefer in den Drachenhals hinein zu rutschen. Kurz darauf landete er in Argentums Magen, in dem sich auch die Beute von vorhin noch befand. Der Mann und die Frau lebten noch, doch besonders gut ging es ihnen inzwischen nicht mehr. Die Magensäfte hatten bereits ihre Spuren hinterlassen. Doch es war zu dunkel, um genauere Details erkennen zu können. Insgesamt befanden sich nun vier Menschen in Argentums Magen und Argentum war nun bester Laune. Zufrieden mit dem Ausgang seiner Jagd machte er es sich an einem sonnigen Platz bequem. Lächelnd hörte er dem immer lauter werdenden wimmern der Menschen zu.

„Das ist alles nur deine Schuld. Hättest du dich freiwillig geopfert, dann hätte wenigstens ich überlebt. Wegen dir sterben wir jetzt beide“, hörte Argentum einen der Zweibeiner knurren.
Von Außen war dieser Streit jedoch nur sehr leise zu hören und Argentum achtete auch nur mit einem Ohr darauf. Eigentlich interessierte er sich auch nicht für das, worüber die Menschen jetzt noch stritten.
Sobald die Verdauung richtig anläuft, werden sie um Gnade winseln. Das ist bei allen Menschen immer gleich, dachte sich der Drache.

Und lange dauerte es nicht, bis die scharfen Magensäfte des Drachen wirkten. Erst begann die Haut der Menschen zu jucken und bald darauf unangenehm zu brennen.
Argentums erste beiden Opfer, die schon länger der Magensäure ausgesetzt waren, hatten inzwischen nicht mehr die Kraft, auch nur zu schreien. Die anderen beiden jedoch brüllten immer lauter.

Menschen, dachte sich Argentum. Keine anderen Wesen machen ein solches Theater, nur weil sie gefressen wurden. Argentum war sich sicher, dass die Schreie der Menschen schon bald verstummen werden. Doch darauf wollte Argentum nicht warten. Es war wohl Zeit, zu den anderen Drachen zurückzufliegen.

Donnerstag, 08. Mai, 16:00 Uhr, neues Drachenrevier im ehemaligen New York City, östlicher Stadtrand

Zur gleichen Zeit war auch Thoraldur an seinem Ziel angekommen. Nur ein kleines Stück war er nach Osten geflogen. Dabei freute er sich schon, auf weitere Beute. Doch im Osten gab es einen Nachteil. Hier hörte die Stadt auf und schon nach kurzer Zeit erreichte Thoraldur die Küste. Über dem Wasser brauchte er nicht nach Menschen zu suchen. Dort würde er bestimmt keine finden.

Ein wenig vor sich hin fluchend landete Thoraldur am Strand. Doch selbst hier hielt sich kein einziger Mensch auf. Nach der Zerstörung der Stadt waren wohl doch weniger Menschen zurückgeblieben, als er dachte. Thoraldur dachte kurz daran, auf Menschen zu verzichten und vielleicht besser nach ein paar Fischen zu suchen. Im Meer würde er bestimmt fündig werden. Doch er hatte sich vorgenommen, mindestens noch einen weiteren Menschen zu fressen. Außerdem wäre es ihm auch etwas peinlich, wenn er zu den anderen Drachen zurückkehrte und denen erklären musste, dass er nur Fische aber keine Menschen erbeutet hatte.

Nachdenklich ging Thoraldur den Strand entlang. Irgendwo mussten doch noch ein paar Zweibeiner zu finden sein, dachte er. Einer würde ja schon genügen. Hauptsache, er konnte überhaupt etwas erbeuten.
Nach einigen Minuten entdeckte der Drache dann doch ein mögliches Opfer. Eine Joggerin, die ihm nichtsahnend entgegen kam. Sie sah durchaus nach einem Leckerbissen aus, dachte sich Thoraldur.

Schnell ging Thoraldur auf die Joggerin zu und er hatte sie auch kurz darauf erreicht. Lächelnd sagte er: „Hallöchen. Wohin denn gar so eilig?“
„Huch! Erschreck mich doch nicht so. Du bist einer von diesen Drachen, oder?“
„Ja. Das sieht man doch, oder?“
„Ich mag euch Drachen. Seit ihr die Stadt übernommen habt, kann ich in aller Ruhe joggen und werde nicht ständig von anderen Menschen gestört. Mich nervt es nämlich tierisch, wenn mir andere Leute ständig hinterher pfeifen.“
„Hehehe. Wenn du willst, kann ich dafür sorgen, dass dich kein anderer Mensch mehr stören wird. Ich kenne da einen sehr guten Platz für dich“, erwiderte Thoraldur grinsend.

„Ach wirklich? Und wo soll das sein?“
„Es ist hier ganz in der Nähe. Mach die Augen zu und ich zeige es dir.“
„Warum soll ich die Augen zumachen?“
„Weil... ich dich erst dorthin bringen muss.“
„Na und? Ist dieser Ort denn so geheim, dass ich nicht sehen darf, wo er liegt?“
„Du hast Recht. Von mir aus lass die Augen offen. Mir ist das egal“, sagte Thoraldur und nahm die Joggerin schnell in sein Maul, bevor diese auch nur reagieren konnte.
„Hey, was soll denn das? Du sabberst mir meine ganzen Klamotten ein“, beschwerte sich die Frau sofort, die noch immer nicht zu ahnen schien, was Thoraldur wirklich mit ihr vorhatte.
„Dann zieh sie doch aus, dann bleiben sie trocken“, erwiderte der Drache.

„Du könntest mich auch einfach aus deinem Maul rauslassen. Das wäre einfacher.“
„Nein. Du bist dort genau richtig“, meinte Thoraldur nur. „Und jetzt zieh dich aus“, forderte Thoraldur die Frau noch mal auf.
„Und wenn mich jemand sieht? Es ist mir peinlich, wenn mich die Leute nackt sehen.“
„Dich wird niemand sehen. Da bin ich mir sicher. Hehehe“, meinte Thoraldur grinsend.
„Also gut. Aber ich ziehe mich nur kurz aus. Und sobald wir an Ort und Stelle sind, ziehe ich mich wieder an. Du musst nur so lange meine Tasche mitnehmen. Wenn ich sie hier zurücklasse, dann wird sie sicher sofort geklaut.“
Thoraldur lächelte. Diese Frau scheint nicht zu begreifen, was mit ihr geschehen würde. Konnten Menschen wirklich so dumm sein? Thoraldur hatte zwar noch nie viel von der Intelligenz der Menschheit gehalten. Doch anscheinend waren Menschen sogar noch dümmer, als er angenommen hatte.

Geduldig wartete Thoraldur, bis sich die Frau ausgezogen hatte. Sie hatte alle Kleidung so gut es ging in ihre Tasche gestopft und sagte dann: „Hier ist meine Tasche. Pass bloß gut auf sie auf.“
Thoraldur öffnete sein Maul ein Stückchen und nahm die Tasche entgegen. Dann schloss er sein Maul schnell wieder und ließ die Tasche achtlos ins nächste Gebüsch fallen. Er hatte keinerlei Verwendung dafür und dachte gar nicht daran, auch noch darauf aufzupassen. Die Frau würde ohnehin nichts mehr davon brauchen, dachte er sich.

Nun, da die Frau endlich nackt war, konnte Thoraldur endlich damit beginnen, sie zu verschlingen. Auf diesen Moment hatte er schon die ganze Zeit gewartet. Und jetzt konnte er es endlich auch mal tun, ohne dabei von den anderen Drachen beobachtet zu werden.

Er legte sich die Frau auf seiner Zunge so zurecht, dass er sie leichter schlucken konnte. Mit den Füßen zuerst, dachte sich Thoraldur und ließ die Füße der Frau langsam tiefer in seinen Hals rutschen. Noch immer schien die Frau nicht zu merken, was der Drache vorhatte. Doch lange würde es sicher nicht mehr dauern, bis sie, wie fast alle Menschen laut um Hilfe schreien würde. Denn das taten sie fast immer. Doch in diesem Fall sicher vergeblich, dachte sich Thoraldur lächelnd und schluckte jetzt das erste Mal, so dass die Füße der Frau von seinen Schlundmuskeln erfasst wurden.

Erst als der Drache zwei oder dreimal geschluckt hatte, dämmerte der Frau, was er vorhatte. „Hey... lass das. Ich will nicht so tief in dich rein. Es ist weiter oben schon eklig genug. Nein... nicht schlucken! Bist du wahnsinnig? Hör sofort auf... ich will raus... sofort!“, beschwerte sie sich jetzt. Doch nun war es zu spät. Thoraldur würde die Frau sicher nicht mehr rauslassen. Dazu genoss er es viel zu sehr, die Frau langsam und Stück für Stück zu verschlingen.

Es fühlte sich sehr angenehm an, als sie langsam und mit jedem Schluck ein Stück tiefer in seinen Hals rutschte. Inzwischen schrie die Frau erwartungsgemäß auch um Hilfe, doch das war Thoraldur egal. Hier war niemand in der Nähe, der die Schreie der Frau hören konnte. Und sobald er die Frau vollständig verschlungen hatte, waren auch die Schreie nur noch sehr leise wahrzunehmen.

Thoraldur schloss genießend die Augen, als er spürte, wie die Frau seinen Hals hinab rutschte. Der Drachenhals dehnte sich aus, sodass man die Ausbeulung, die die Frau verursachte gut erkennen konnte. Thoraldur schnurrte leise. Die Frau schmeckte ein wenig anders, als Raimund geschmeckt hatte. Doch er mochte den Geschmack sehr. Inzwischen wurde die Frau durch den engen Mageneingang in den Drachenmagen gepresst und war nun von Außen nicht mehr so deutlich zu erkennen. Thoraldur lächelte und fragte sich, ob von der Frau am Ende wohl mehr übrig bleiben würde, als von Raimund. Wahrscheinlich nicht, glaubte er.

Es gefiel dem Drachen, dass die Frau nicht so schnell aufgab und mit den Fäusten gegen die Magenwände trommelte. Das fühlte sich für den Drachen sehr angenehm an und er schnurrte genüsslich weiter.
Er hat mich tatsächlich verschlungen, dachte sich die Frau verzweifelt. Vor Angst schrie sie um Hilfe, auch wenn ihr nicht ganz klar war, wie ihr jetzt überhaupt noch jemand hätte helfen können.

Angestrengt versuchte sie, den Mageneingang wieder zu erreichen, doch da hatte sie keine Chance. Die sich bewegenden Magenwände waren sehr glitschig und es war unmöglich, bis zum Mageneingang hinaufzuklettern. Und selbst wenn sie es geschafft hätte, dann wäre es ihr wohl kaum möglich gewesen, sich durch den nun verschlossenen, engen Muskel hindurch zu quetschen. Der Drachenmagen war größer, als sie es von einem so kleinen Drachen erwartet hätte. Ängstlich sah sie sich um. Es war dunkel und sie konnte nichts erkennen. Die Luft war feucht und warm, doch anscheinend schien genug Sauerstoff vorhanden zu sein, um atmen zu können.

Wimmernd lag die Frau in Thoraldurs Magen und versuchte jetzt nicht in Panik zu geraten. Wenn ihr nicht bald etwas einfiel, dann würde sie als Drachenfutter enden. Und sie wollte gar nicht wissen, wie es sich anfühlte, wenn erst die Verdauung des Drachen anlief. Lange würde sie in einem Drachenmagen sicher nicht überleben können. Schon jetzt hatte sie das Gefühl, ihre Haut würde sich bald auflösen. Und wie lange die Luft ausreichen würde, das wusste sie auch nicht. Welcher Tod war wohl schlimmer? Im Drachenmagen lebendig verdaut zu werden, oder an Luftmangel zu sterben? Beides schien nicht unbedingt ein angenehmer Tod zu sein.

Thoraldur spürte die noch lebende Beute in sich und er mochte das Gefühl sehr gerne. Dennoch fand er, dass es inzwischen Zeit war, zu den Anderen zurückzukehren. Er erhob sich und flog kurz darauf los.

Donnerstag, 08. Mai, 16:00 Uhr, neues Drachenrevier im ehemaligen New York City, südlicher Stadtrand

Shevan hatte sich südlich gehalten und war bis zum südlichen Stadtrand der ehemaligen Metropole New York City geflogen. Hier gab es auch jetzt noch keinen Mangel an potentiellen Opfern. Viele der Menschen waren anscheinend in südlicher Richtung geflohen. Shevan brauchte nur am Straßenrand abzuwarten, bis ein schmackhafter Happen vorbei kam.
Wie meistens, wenn Shevan jagen war, setzte er auch heute wieder seine telekinetischen Kräfte dabei ein. Das erleichterte jede Jagd ungemein und führte fast zwangsläufig dazu, dass kaum jemand ihm entkommen konnte. Es erforderte zwar Konzentration, doch keine nennenswerte Anstrengung, diese fahrenden Blechkisten, mit denen die Menschen immer unterwegs waren, fliegen zu lassen. Auch diesmal hatte er es auf ein kleines Auto abgesehen, in dem sich drei Menschen befanden. Ein Mann und zwei Frauen. Er ließ den Wagen einfach über seinem Maul schweben und wartete darauf, bis die Menschen in Panik aus dem Wagen springen würden. Das klappte fast immer. Wenn Menschen in Panik gerieten, dachten sie in der Regel nicht daran, dass sie in solchen Fällen direkt in ein wartendes Drachenmaul sprangen. Menschen waren sehr dumm, wenn sie Angst hatten. Diese Tatsache hatte sich Shevan schon häufig zu Nutzen gemacht.

Doch diesmal dauerte es länger als erwartet, bis er an die leckere Füllung dieser Blechkisten kam. Aber er schaffte es dennoch. Wenn auch nicht ganz so, wie er es sich vorgestellt hatte, denn heute schien keiner der Menschen freiwillig aus seinem Auto springen zu wollen. Egal was Shevan auch tat, es wollte nicht klappen. Aber so schnell gab der Drache nicht auf. Jetzt stellte er die Blechkiste neben der Straße ab. Dass er das Auto dabei falsch herum – also mit den Rädern nach oben abstellte, war dem Drachen egal. Er versuchte lieber, nun selbst die Türen zu öffnen. Für Shevan war das kein Problem. Schnell hatte er die erste Tür aufgebrochen und sich den Fahrer des Autos herausgezerrt.

„Na also. Hab ich dich. Wird auch langsam Zeit. Sonst verhungere ich hier noch“, sagte Shevan und entfernte dem Menschen die Kleidung. Dann schnappte er gierig zu und verschlang den Menschen ohne lange zu zögern. In dem Auto befanden sich auch noch zwei Frauen, von denen eine diesen Moment zu einer schnellen Flucht nutzen wollte. Doch Shevan hinderte sie daran, indem er sie durch seine telekinetischen Fähigkeiten einfach in der Luft schweben ließ. So war es der Frau nicht möglich, sich zu entfernen.

Nachdem Shevan nun mit dem ersten Opfer fertig war, ließ er die Frau etwas höher schweben, bis er sich exakt unter sie stellen konnte. Dann öffnete er direkt unter der Frau sein Maul uns sagte: „Willst du wieder runter?“
„Nein. Nicht da runter. Runter auf den Boden. W... wie machst du das überhaupt?“
„Das ist ganz einfach. Eine meiner leichtesten Übungen. Nur manchmal kann es passieren, dass ein Mensch plötzlich runterfällt. Meistens, wenn ich in meiner Konzentration gestört werde. Falls das passiert ist es wohl besser, wenn du nicht auf dem harten Boden aufschlägst. Dort könntest du dir was brechen. Ich fang dich ganz weich mit meinem Maul auf“, erwiderte Shevan mit weit geöffnetem Maul.

„Nein. Lass mich einfach gehen“, rief die Frau panisch.
„Du kannst gehen, wohin du willst. Falls du es schaffst, irgendwohin zu gehen, während du über mir in der Luft schwebst“, verhöhnte Shevan sein Opfer. Natürlich würde er es niemals gehen lassen.
„Aber... du musst mich dazu runterlassen“, brüllte die Frau.

Shevan hatte inzwischen genug davon, mit seinem Essen zu diskutieren und er ließ die Frau direkt in sein geöffnetes Maul fallen. Eigentlich hatte er noch etwas mit seinem Opfer spielen wollen, doch die Frau war so perfekt im Drachenmaul gelandet, dass sie direkt in den Hals gerutscht war. Shevan musste nur einmal kurz schlucken und lachte dann. „Hehehe, du hast es ja ziemlich eilig, Kleine. Gut so. Dann habe ich mehr Zeit für den Nachtisch.“

Jetzt ließ Shevan auch die zweite Frau, die zusammen mit der ersten Frau in dem Auto gesessen war, über seinem Maul schweben. Die Frau zappelte hilflos in der Luft herum und brüllte: „Nein. Lass das. Du... du Monster!“
„Möchtest du auch so schnell geschluckt werden, wie dein Mann? Das kannst du haben.“
„Nein... ich will nicht. Such dir doch jemand anderen.“
„Das werde ich. Sobald ich mit dir fertig bin“, erwiderte Shevan und ließ jetzt auch die Frau in sein Maul fallen. Sie landete auf der Drachenzunge und Shevan schleckte sie genießend noch eine Weile ab. Erst nach einigen Minuten verschlang er auch die zweite Frau. Sie schrie dabei laut um Hilfe, doch das kümmerte Shevan nicht. Wenn sie erst mal im Magen ankommt, würde man das nicht mehr so laut hören, dachte er sich. Und kurz darauf hatte die Frau auch den Magen erreicht.

„Schön, dass du auch endlich da bist. Ich dachte schon, du schmeckst dem Drachen vielleicht nicht“, sagte der Mann, der selbst in dieser Situation noch grinsen konnte.
„Das ist überhaupt nicht komisch“, wimmerte die Frau.
„Aber zumindest kann ich jetzt mal ganz ungestört und allein mit euch beiden sein, hehehe“, lachte der Mann.
„Blödarsch. Der Drache wird sicher noch mehr Menschen fressen.“
„Dann sollten wir uns beeilen. Immerhin wird es die letzte Gelegenheit für uns sein, noch einmal Spaß miteinander zu haben.“
„Als ob wir jetzt keine anderen Probleme hätten“, meinte eine der Frauen.
„Die haben wir doch nicht mehr. Der Drache hat alle unsere Probleme gelöst“, meinte der Mann. Ihm schien es nicht zu beunruhigen, sich in einem Drachenmagen zu befinden.

„Deine Nerven möchte ich haben. Ich bin hier voll in Panik und du denkst nur daran, Spaß zu haben? Du bist doch bekloppt!“, meinte die Frau so laut, dass auch Shevan es hören konnte. Der Drache war mittlerweile auf der Suche nach weiteren Opfern. Schwer war es nicht, noch weitere Menschen zu finden. Lächelnd beobachtete Shevan einen Bus, der ganz in der Nähe fuhr. Voller Menschen, dachte sich der Drache leicht sabbernd. Das würde sich so richtig lohnen und Shevan könnte sich einmal so richtig schön voll fressen.

Zwar würde er sicher nicht alle Menschen in dem Bus erbeuten können, denn das wären auch für Shevan dann doch ein paar zu viel. Dennoch nahm er sich vor, so viele zu fressen, wie in seinen Magen passten.

Den Bus am Wegfahren zu hindern, war mit Hilfe seiner telekinetischen Fähigkeiten kein Problem, auch wenn der Drache darauf verzichtete, den Bus über sich schweben zu lassen. Das wäre Shevan dann doch ein wenig zu anstrengend gewesen.
Mit gierigem Blick sah Shevan durch die Fenster in den Bus. Zahlreiche lohnende Beute befand sich darin. Schnell hatte der Drache gewaltsam die hintere Tür geöffnet und sagte laut: „Und jetzt bitte alle ausziehen und dann in einer Reihe aufstellen. Wenn sich einer weigert, dann verbrenne ich euch mitsamt dem Bus.“ Das war natürlich eine leere Drohung, denn Shevan hatte keinesfalls die Absicht sein Feuer einzusetzen. Aber das wussten die Menschen ja nicht und so begannen tatsächlich viele von ihnen, sich auszuziehen. Shevan lächelte. Das war ja einfacher, als er für möglich gehalten hätte.

„Und jetzt steigt immer einer von euch einzeln aus dem Bus aus. Wenn jemand flüchtet, zünde ich den Bus an. Der erste bitte“, sagte Shevan.
Tatsächlich stieg nun der erste Fahrgast aus dem Bus. Wie der Drache es befohlen hatte, hatte er seine Kleidung abgelegt.
„U... u... und was nun?“, fragte er ängstlich.
„Das zeige ich dir“, erwiderte Shevan, öffnete sein Maul und schnappte sich den ersten Fahrgast, bevor dieser überhaupt reagieren hätte können. Dann verschlang er ihn vor den Augen der anderen Leute in dem Bus. Entsetzte Schreie waren nun aus dem Bus zu hören und keiner wollte als nächster aussteigen.

Shevan merkte das und sagte: „Ich fresse nicht alle von euch und es spielt auch keine Rolle, ob ihr zuerst oder ganz am Ende aussteigt. Ihr erhöht eure Chancen nicht, wenn ihr die Anderen vorschickt. Ich entscheide nur nach eurem Aussehen und Geruch ob ich euch fressen werde. Einige von euch werde ich gehen lassen. Und jetzt der Nächste bitte.“
Trotz dieser Erklärung von Shevan wollte keiner der Menschen als nächster den Bus verlassen. Viele schienen zu glauben, Shevan hätte wohl keinen Hunger mehr, wenn sie möglichst spät aus dem Bus stiegen.

Shevan wartete und wurde, als niemand den Bus verlassen wollte schnell ungeduldig. „Wenn keiner von euch freiwillig rauskommt, dann werde ich niemanden verschonen“, knurrte er und versuchte dabei möglichst bedrohlich auszusehen. Eigentlich war Shevan ein recht friedlicher Drache und er hätte wahrscheinlich auch dann viele der Menschen entkommen lassen, wenn niemand mehr den Bus verlassen hätte.

Doch die Drohung des Drachen hatte tatsächlich eine Wirkung auf die Menschen gehabt. Ein Mann stieg aus dem Bus und rief laut: „Du kannst mich fressen. Aber lass die Anderen gehen.“
„Ich glaube nicht, dass ich für dich alle anderen gehen lassen werde. So groß bist du auch wieder nicht“, erwiderte Shevan.
„Dann lass wenigstens die Frauen und Kinder gehen“, versuchte es der Mann erneut.
Shevan dachte kurz nach. Eigentlich hatte er die Kinder so oder so freilassen wollen. Doch er erwiderte: „Für alle die gleiche Chance. Und du bekommst eine Chance. Du kannst gehen. Der Nächste bitte.“

Nun, da Shevan einen der Menschen extra freigelassen hatte, glaubten viele der verbliebenen Fahrgäste des Busses, dass sie auch eine Chance bekommen würden. Viele hofften jetzt auf ihre Chance und nun stiegen die restlichen Leute brav der Reihe nach aus dem Bus.

Gelegentlich ließ Shevan einen von ihnen frei, aber einige verschlang er auch mit sichtlichem Genuss. Natürlich gehörte Shevan einer ziemlich großen Drachenart an aber auch er würde nicht unbegrenzt viele Menschen fressen können. Doch er wollte sich zumindest die Schmackhaftesten von ihnen aussuchen. Ein paar der auch im Bus mitgefahrenen Kinder ließ Shevan frei, obwohl ihm diese Entscheidung schwer fiel, denn die hätten sicher sehr gut geschmeckt. Aber eine junge Frau von etwa zwanzig Jahren wanderte in Shevans Magen, in dem es mittlerweile immer enger wurde. Inzwischen konnte man dem Drachen sogar schon von außen ansehen, dass er sich ziemlich vollgefressen hatte. Noch war der Drache allerdings nicht fertig. Ein oder zwei Menschen würden schon noch gehen, dachte er sich.

Und es waren noch so viele Menschen übrig, dass Shevan auch wählerisch sein konnte. Deshalb ließ er einige der Leute in dem Bus auch ungeschoren entkommen. Nur zwei der verbliebenen Menschen landeten noch im Drachenmagen, bis der Bus leer war. Jetzt war es höchste Zeit, um zu verschwinden, bevor noch jemand Verstärkung holen konnte. Mit so vielen Menschen im Magen war Shevan so schwer, dass er sich nur unter Anstrengung in die Lüfte erheben konnte. Einen längeren Flug würde er jetzt sicher nicht durchhalten. Shevan war froh, keinen langen Flug vor sich zu haben, als er sich wieder auf den Weg zu den anderen Drachen machte.

Freitag, 09. Mai, 02:00 Uhr, neues Drachenrevier im ehemaligen New York City, nördlicher Bezirk

Inzwischen war es Nacht geworden und Terakona hatte lange genug mit ihrem fünftem Opfer gespielt. Ihre Verdauung hatte mittlerweile auch eingesetzt und sicher schon Ihre Spuren an den ersten vier Menschen hinterlassen. Jetzt würde es für den fünften Menschen sicher besonders unangenehm werden, wenn er im Magen ankam.
Terakona sagte fies grinsend zu ihrem Opfer: „Jetzt ist es soweit. Deine Vorgänger sind jetzt schon teilweise verdaut. Genau richtig, dass es für dich auch wirklich eklig wird. Hehehe.“
„Nein! Nein! Bitte nicht. Das ist unmenschlich“, brüllte der Mensch. Doch Terakona kümmerte sich nicht um das, was der Mensch vorbrachte. Sie hatte schon lange entschieden, wie sie den Menschen bestrafen wollte und davon würde sie sich sicher nicht abbringen lassen.

„Ihr Menschen seid auch nicht gerade rücksichtsvoll. Denke mal darüber nach. Und jetzt gib Ruhe“, knurrte Terakona nur und begann nun, ihr fünftes Opfer langsam und mit sichtlichem Genuss zu verschlingen.
Die Schreie aus Terakonas Magen waren längst verstummt und der Mensch konnte sich vorstellen, in welchem Zustand die vorherigen vier Opfer der Drachin mittlerweile waren. Er wollte das auf keinen Fall auch noch aus der Nähe sehen. Verzweifelt versuchte sich der Mensch an allem was nur denkbar erschien, festzuhalten. Jetzt klammerte er sich an einem Zahn fest. Daran fand er zwar kaum vernünftigen Halt, aber zumindest hatte er etwas, woran er sich festklammern konnte.
Terakona lachte und erklärte: „An deiner Stelle würde ich mich besser nicht ausgerechnet an einem meiner Zähne festhalten. Das kann sehr schnell zum Verlust von Körperteilen, wie Händen oder sogar ganzen Armen führen. Ich müsste nur zubeißen um dich am Festhalten zu hindern. Also lass besser los. Du zögerst das Unvermeidliche damit nur hinaus.“

Erschrocken ließ der Mensch los. Diesen kurzen Moment nutzte Terakona sofort aus. Sie versuchte, den Menschen schnell tiefer in ihren Hals rutschen zu lassen. Im letzten Moment gelang es diesem allerdings, Terakonas Zunge mit Händen und Füßen zu umklammern. Terakona lächelte jedoch nur. Sie mochte es, wenn sich ihre Beute dagegen wehrte, verschlungen zu werden. Um so mehr mochte sie das Gefühl, wenn sie am Ende doch siegreich war und ihr Opfer im Magen ankam.

„Wie lange wirst du das wohl durchhalten, Kleiner? Zehn Minuten? Eine Stunde? Einen Tag? Es hat keinen Sinn, wenn du dich festklammerst. Ich halte garantiert länger durch und sobald du schwach wirst, verschlinge ich dich. Du hast keine Chance. Und je länger du dich festklammerst, desto ekliger sehen die vier anderen Menschen aus, wenn du sie später dann doch im Magen treffen wirst.“

„Neiiin! Ich will nicht verschluckt werden. Ich will nicht! Lass mich sofort gehen du Drachenvieh“, brüllte der Mann. Doch er hielt sich noch immer so gut er konnte fest.
„Wenn du frech wirst, dann könnte ich dich auch grillen. Du weißt ja, dass Drachen auch Feuer einsetzen können. Und du bist da in meinem Maul genau an der richtigen Stelle um es direkt abzubekommen“, erwiderte Terakona böse grinsend.
„Neiiiiin! Bloß das nicht! Kein Feuer. Das kannst du doch nicht machen!“, brüllte der Mensch nun immer panischer.
„Dann lass meine Zunge los und ich kann dich lebend verschlingen. So wie ich es für dich geplant habe.“
„Also gut. Aber bitte ohne Feuer“, wimmerte der Mann und ließ tatsächlich Terakonas Zunge los.
„Sehr vernünftig von dir, Kleiner. Dann will ich dich auch nicht mehr länger warten lassen. Entspann dich. Einen Drachenhals hinab zu rutschen tut nicht weh. Also kein Grund zur Besorgnis“, sagte Terakona grinsend und begann im nächsten Moment, den Mann langsam und genüsslich zu verschlingen.

Der Mann spürte, wie er von den Schlundmuskeln erfasst wurde, die ihn immer tiefer in den Hals der Drachin hinein zogen. Ihm grauste es bei dem Gedanken, was ihn am Ende dieser Muskelröhre erwarten würde. Die vier Menschen, die die Drachin verschlungen hatte, hatten bereits vor Stunden ein grauenhaftes Ende in dem Drachenmagen gefunden. Er hatte ihre verzweifelten Schreie lange genug gehört, um sich vorstellen zu können, dass es alles andere als angenehm gewesen sein musste, in einem Drachenmagen verdaut zu werden. Wie genau es sich anfühlte, würde er wohl jetzt auch schon sehr bald erfahren. Immer tiefer rutschte er die Speiseröhre der Drachin hinab und egal was er auch tat, er fand keine Möglichkeit, dagegen anzukämpfen. Er schrie um Hilfe, doch das war sinnlos. Selbst wenn ihn jemand hören könnte, wäre kaum jemand in der Lage, ihn aus dieser Lage zu befreien.

Jetzt erreichte der Mann eine Engstelle und er wusste, dass er den Mageneingang erreicht hatte. Mit aller Kraft stemmte er sich dagegen, doch der Muskelring öffnete sich genau zu dem Zeitpunkt, als der Mann schon glaubte, sich dort irgendwie abstützen zu können. Verzweifelt versuchte er, sich gegen die kräftigen Schlundmuskeln zu wehren, die ihn gnadenlos in den Magen hinein befördern wollten. Doch hier war alles so glitschig, dass er keine Möglichkeit fand, das zu verhindern. So fiel er nur Sekunden später in eine Brühe aus halb verdauten Nahrungsresten.

„Nein! Lass mich sofort wieder raus“, brüllte der Mensch und er wagte nicht, sich die Überreste der letzten Beute der Drachin genauer anzusehen. Er wusste nur zu gut, dass es die Überreste der vier Menschen sein mussten. Und ihm wurde klar, dass er selbst auch in wenigen Stunden so aussehen würde.

Zum Glück war es im Magen dunkel und so konnte der Mann nicht jedes Detail erkennen. Doch ertasten konnte er es. Gerade war seine Hand an etwas gestoßen, was sich wie ein Schädel angefühlt hatte. Erschrocken zog er seine Hand wieder zurück.
Verzweifelt strampelte der Mann herum, um sich irgendwie aus dieser Brühe menschlicher Überreste zu befreien. Doch die ständigen Bewegungen der Magenwände machten ihm das unmöglich. Luft schien es in dem Drachenmagen genug zu geben. Es war zwar sehr warm und roch unangenehm, doch ersticken würde er hier wohl nicht. Zumindest nicht, bevor die Magensäure Ihr Werk getan haben würde.

Schon jetzt glaubte der Mann, ein leichtes Brennen auf seiner Haut zu spüren. Und das wurde mit jeder Minute schlimmer. „Nein, bitte nicht. Hilfeeeeeeee!“, brüllte der Mann immer verzweifelter. Terakona lachte jedoch nur.
„Gefällt es dir in mir etwa nicht?“, fragte sie grinsend.
„Wie könnte mir das gefallen? Lass mich raus. Ich sterbe hier drinnen.“
„Was hast du denn erwartet? Die meisten Menschen sterben, wenn sie in einem Drachenmagen verdaut werden. Dir geht es da sicher auch nicht anders. Aber du hättest dir keine bessere Drachin suchen können, von der du gefressen wirst.“
„Aber ich will nicht... Bitte... ich... ich halte das nicht aus“, wimmerte der Mann.
„Sei jetzt still. Ich lass dich nicht mehr raus. Du bist für mich nur Futter. Genauso wie all die anderen Menschen, die ich vor dir schon verschlungen habe. Weißt du eigentlich, dass ich mich schon seit Jahren fast ausschließlich von Menschen ernähre? Ihr Menschen verdient es nicht anders. Und es gibt so viele von euch, dass ein paar weniger gar nicht auffallen. Hehehe. Und wenn ihr Menschen wieder rauskommt, dann seht ihr alle fast gleich aus“, erzählte Terakona, um den Menschen noch etwas zu quälen.

Der Mann wimmerte nur noch verzweifelt. Er war absolut nicht in der Stimmung, sich mit der Drachin zu unterhalten. Jedenfalls nicht, so lange er in ihrem Magen war. Doch er wusste, dass es bald vorbei sein würde. Er würde es, genauso wie all die anderen Menschen nicht mehr lange aushalten. Und dann würde er nur noch ein Stück Fleisch sein. Und bald darauf nicht mal mehr das. In Panik trommelte der Mann gegen Terakonas Magenwände. Doch davon ließ sich Terakona nicht beeindrucken. Es schien ihr sogar noch zu gefallen, denn der Mann konnte die Drachin sogar noch in ihrem Magen leise schnurren hören.
Terakona machte sich jetzt wieder auf den Rückweg. Sie wollte den anderen Drachen von ihrem Jagderfolg erzählen. Schnell erhob sie sich in die Lüfte und flog zurück zu der Freiheitsdrachenstatue, die als Treffpunkt nach der erfolgreichen Jagd ausgemacht war.

Freitag, 09. Mai, 03:00 Uhr, neues Drachenrevier im ehemaligen New York City, Liberty Island, Freiheitsdrachenstatue

Es war drei Uhr morgens, als Terakona dort ankam. Die anderen Drachen waren inzwischen alle schon dort und waren offenbar schon dabei, sich gegenseitig die Geschichten ihrer zweifellos erfolgreichen Jagd zu erzählen.
Argentum, der ebenfalls schon wieder zurück war, sagte: „Du kommst ziemlich spät. Wir dachten schon, du hättest vielleicht niemanden erbeuten können.“

Noch während Argentum das zu Terakona sagte, konnte man deutlich Terakonas fünftes Opfer aus ihrem Magen schreien hören.
„Hehehe. Du kannst deutlich hören, dass ich Erfolg hatte, Argentum.“
„Das stimmt. Und es gefällt mir. Es kann nicht schaden, diese Zweibeiner ein wenig zu quälen. Die verdienen es nicht besser. Gut gemacht, Terakona. Wenigstens hat jeder von uns ein paar dieser blöden Zweibeiner erbeutet. Selbst Thoraldur hat wieder einen erwischt. Wie viel hast du erbeutet, Terakona?“
„Bei mir waren es fünf. Mehr brauche ich jetzt nicht. Als weiblicher Drache achte ich auf meine Figur“, entgegnete Terakona lachend.
„Unsinn. Ein paar Menschen mehr oder weniger werden deiner Figur nicht schaden. Hehehe“, lachte Argentum.
Ende.


Epilog:


Die ehemalige Stadt New York City blieb auch in Zukunft in der Hand der Drachen. Nur wenige Tausend Menschen lebten fortan noch dort. Doch keiner der Menschen konnte sich sicher sein, nicht doch vielleicht plötzlich von einem der Drachen erbeutet zu werden. Dies gehörte in der Stadt bald zum normalen Alltag für die wenigen noch menschlichen Bewohner.

Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika begann bald mit den Drachen zu verhandeln. Zunächst jedoch ohne Erfolg. Schließlich einigte man sich darauf, dass das Gebiet des ehemaligen New York City zum 51. Staat der Vereinigten Staaten erklärt wurde. Jedoch nur unter der Auflage, dass dieser Staat für alle Ewigkeit in den Händen der Drachen bleiben sollte. Weiterhin lagen alle künftigen politischen Entscheidungen, egal worum es dabei ging, ganz in den Händen der Drachen. Kein Mensch hatte dabei auch nur ein Mitspracherecht. Die Menschen verzichteten auf ein militärisches Eingreifen und auch auf einen Versuch, die Stadt zurückzuerobern. Die Drachen jagten nur noch innerhalb der ehemaligen Stadtgrenzen nach menschlicher Beute. Auch wenn nicht viele Einwohner freiwillig dort geblieben sind, waren es noch immer genug, um eine Gruppe von Drachen mit ausreichend Nahrung zu versorgen.

Dieser 51. Staat wurde zu einer Heimat für alle nur denkbaren Drachenarten. Hier waren sie vor allen Verfolgungen durch die Menschen sicher und das sprach sich unter den Drachen schnell herum. So wählten bald immer mehr Drachen diese Gegend zu ihrer neuen Heimat. In ganz Nordamerika gab es fortan nirgends mehr einen Ort, an dem mehr Drachen lebten als hier auf dem Gebiet dieser ehemaligen Menschenstadt.



© Text und Gestaltung vom Lindwurm


Schlusswort:

Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und vom Autor nicht beabsichtigt.
Generell sollte diese Story nicht an Personen unter achtzehn Jahren abgegeben werden.

Weder während, noch vor oder nach den Schreibarbeiten, wurden Tiere oder Menschen verletzt, oder in, egal wie auch immer gearteter Form, gequält. Jedenfalls nicht vom Autor. Allerdings wurden während, vor und nach den Schreibarbeiten, viele Tiere getötet. Die meisten davon wurden zu Würstchen weiterverarbeitet. Der Autor ist dafür jedoch nicht verantwortlich.

Der Lindwurm bedankt sich bei allen seinen Lesern. Kritiken, egal ob gut oder schlecht sind immer Willkommen.
Und wenn es euch gefallen hat, dann lest doch auch mal meine anderen Stories.
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Re: Der 51. Staat (Vore-Story vom Lindwurm)

Postby Dragonslayer764 » Wed Apr 24, 2019 4:23 am

Warte nur bis der allmächtige Gottimperator der Menschheit das liest. :evil:
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Re: Der 51. Staat (Vore-Story vom Lindwurm)

Postby Dragonslayer764 » Mon Oct 28, 2019 12:02 am

Hey Kumpel es gibt n deutschen neuen vore server!
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